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si habbino a restituir alle chiese et beneficii, senza che si proceda più innanzi nella essattione, et li vasallaggi ben’ si debbiano ritornare alli monasterii nel modo dep – – – –[?], come se la concessione di essi et venditione non fusse stata fatta.

§ 8. Che, accadendo che alcuno principe o potentato, senza haverne legitima causa si movesse a molestare le cose di S. S o di S. M nel tempo che durerà la detta impresa, ad’ effetto di perturbarla et impedirla, in tale caso debba l’una et l’altra di loro risentirsi unitamente con tutti li modi debiti, per ovviare che tale perturbatione et impedimento non habbia a ritardare il progresso dell’ impresa et il suo felice successo. La qual obligatione di S. S et di S. M se intende haver luogo per tutto il tempo che durerà la impresa predetta. Et quanto all’ essere legitima o non legitima la causa delle molestie, se ne debba stare a giuditio di S. S.

Die Andeutungen, welche wir in den Quellen finden, machen es wahrscheinlich, dass der erste Text der Capitulation am päpstlichen Hoflager während Andelot’s dortiger Anwesenheit entworfen wurde. Andelot hatte die Forderung des Kaisers überbracht, es möge eine Capitulation abgefasst werden[1]. Bis dahin waren auch schon Verhandlungen über die gegenseitigen Zugeständnisse gepflogen worden, ohne dass aber die Form gewählt worden wäre; in der Instruction für Andelot[2] bezieht sich der Kaiser auf einen Befehl an seinen ständigen Gesandten in Rom, Vega, „de assegurar por parte del Cesar a su Sad, de no tratar ni hazer cosa tocante a la fè sin su expresso consentimiento“ und damit stimmt Farnese’s Behauptung überein, Andelot habe Namens des Kaisers zugestanden[3], der Kaiser wolle „non concordare o permettere a Luterani cosa alcuna che tocchi la religione senza expresso consenso di S. S“. Diese Bestimmung bespricht Soto in seinem Gutachten, als sie aber schon eine schärfere Fassung erhalten hatte. Soto[4] citirt: „no puede tratar con ellos nada de lo que toca a fee y constituciones de la yglesia, sin expreso consentimiento del papa o de su legado“. Gegenüber dem allgemeineren früher gewählten Ausdruck „religione“ finden wir in den beiden uns erhaltenen Fassungen der Capitulation genauere Bestimmungen; unzweifelhaft auf das Verlangen der Curie hin sind die „ordini et constitutioni della chiesa cattolica“ an Stelle des nicht juristisch greifbaren Begriffs „religione“ getreten, später wurde aber dann der Ausdruck „religione o constitutione della chiesa“ gewählt und in den

  1. Farnese an Verallo, Juli 19.
  2. Sandoval Buch XXVII, cap. 2.
  3. Mon. Trid. Nr. 163.
  4. Maurenbrecher S. 31*.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_418.jpg&oldid=- (Version vom 31.10.2022)