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sicher bis zum Herbste erwartet werden darf. Er enthält die Schriften des Wido von Arezzo, eines Französ. Geistlichen, des Petrus Damiani (2), des Card. Humbert, Gebhard’s v. Salzburg, Wenrich’s v. Trier, Pseudo-Udalrich, Manegold v. Lautenbach, Petrus Crassus, Dicta cuiusdam etc., Wido v. Osnabrück, Bernhard v. Konstanz, Anselm v. Lucca, Wido v. Ferrara, Bonizo v. Sutri u. s. w. An der Herausgabe betheiligten sich ausser den früheren Mitarbeitern K. Francke u. L. v. Heinemann und dem Vorsitzenden namentlich auch die Proff. Thaner in Graz und Bernheim in Greifswald. Der 2. Band ist in Vorbereitung. – Der oft und längere Zeit unterbrochene Druck der von Hrn. Prof. E. Schröder bearb. Kaiserchronik geht jetzt endlich seinem baldigen Ende entgegen, so dass das Werk Anfang Sommers erscheinen kann. Da es keinen vollen Band ausmacht, wurde Herr Prof. Rödiger in Berlin im Anschlusse daran mit einer neuen Ausgabe des Annoliedes betraut, die er für den Herbst in Aussicht stellt. An den für den 3. Band der Dt. Chroniken bestimmten Werken Enikel’s, hrsg. von Hrn. Prof. Strauch in Tübingen, ist rüstig gedruckt worden, und die etwa 70 Bogen umfassende Weltchronik soll daher vor dem Fürstenbuche schon im Laufe dieses Jahres vollendet werden. Nicht minder hat im Sommer der Druck von Otackers Steir. Reimchronik durch Hrn. Prof. Seemüller in Wien begonnen; von den beiden als Band V bezeichneten Halbbänden, die sie zu füllen verspricht, wird der 1. sicher auch im Laufe des Jahres zur Ausgabe gelangen.

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Von der durch Hrn. Prof. Holder-Egger geleiteten Fortsetzung der Folioausgabe der SS. konnte der seit 1888 dem Drucke übergebene 29. Band nur langsam gefördert werden, weil das Ms. der von Hrn. Dr. Finnur Jónsson in Kopenhagen vorbereiteten Isländ. Excerpte von ihm einer Revision unterzogen wurde und dem Setzer grosse Schwierigkeiten verursachte. Auch an den von Waitz bearb. Isländ. Annalen, an deren Correctur sich Hr. Prof. Gering in Kiel betheiligte, gab es nachträglich viel zu thun. Unter den auf die Auszüge aus Poln. u. Ungar. Geschichtsschreibern folgenden Nachträgen werden namentlich die Annales Hannoniae des Jacobus de Guisia eine wichtige Stelle einnehmen. Hss. aus Paris, Wien und Mons wurden von Hrn. Dr. Sackur dafür hierselbst benutzt, andere auf einer von demselben nach Belgien and Nordfrankreich unternommenen Reise, die zugleich anderen Partien unseres Unternehmens zu statten kam. – Neben dem 29. Bande wurden von Herrn Holder-Egger auch der 30. und 31., die ausschliesslich den Italienischen Chroniken vorbehalten sind, eifrig gefördert, wie auch eine von Herrn Dr. Simonsfeld nach Oberitalien im Sommer 1889 unternommene Reise dieser Abtheilung galt. Zunächst beschäftigte sich der Herausgeber mit Salimbene, der Doppelchronik von Reggio, den Gesta obsidionis Damiatae und dem Catalogus ministror. general. ord. Minorum und benutzte dafür Hss. aus Paris, Heidelberg, Berlin. Studien über Joh. Codagnellus, die damit zusammenhängen, sollen im NA veröffentlicht werden, eine neue Ausgabe der im 18. Bande abgedruckten Annales Mediolanenses wird unerlässlich sein. Ohne eine Ital. Reise lassen sich diese beiden Bände nicht abschliessen, doch muss dieselbe aus Rücksicht auf die Finanzlage in das

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_433.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2022)