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bataillons saxons. J’ai demandé au roi de Westphalie trois bataillons, ce qui ferait douze“. Hier stimmt die Rechnung; bei Schlossb., der statt six – dix bataillons polonais liest, stimmt sie nicht. Ferner wenn Napoleon oben gesagt hat, dass er die Garnison von Danzig auf 15 000 M. verstärken will, und am Schluss das Facit zieht, so dürften wohl „de 12 à 15 000 hommes“ der Corresp. richtiger sein, als „de 12 à 13 000 hommes“ bei Schlossberger.

Es sind ja an sich nicht gerade schwerwiegende Fehler, die hier nachgewiesen werden, aber immerhin beeinträchtigen sie den Werth der Ausgabe, und sie wären sämmtlich bei einer durch die Grundsätze heutiger Editionskunst gebotenen methodischen Vergleichung mit der Correspondance de Nap. vermieden worden. Es kann nicht oft genug betont werden, dass auch für die neuere und neueste Geschichte die für Ausgabe mittelalterlicher Quellen ganz selbstverständlichen Grundsätze nicht ungestraft vernachlässigt werden dürfen, wenn sie auch natürlich nur mutatis mutandis anzuwenden sind.

F. Sauerhering.     


Zur Hinrichtung der Sachsen 782. Ulmann hatte im 2. Band dieser Zeitschrift S. 156 f. im Anschluss an eine Darlegung Bippen’s es unternommen mittelst Interpretation einer Stelle der ann. Laur. darzuthun, dass die Zahl der hingerichteten Sachsen nicht 4500 betragen haben könne, sondern dass an eine weit kleinere Anzahl von Rädelsführern gedacht werden müsse. Dabei war ihm gelegentlich einer Andeutung über die muthmassliche Quelle des in der Zahl steckenden Fehlers der Ausdruck entschlüpft, der Annalist habe wohl seiner Vorlage ein paar Nullen zu viel entnommen. Es ist ohne Weiteres zuzugeben, dass diese Wendung nicht glücklich gewählt war; denn, wie eine Notiz im NA 15, 426 bemerkt, „wer U. nicht kennt, könnte auf den Gedanken kommen, er glaube an die Anwendung arab. Ziffern in Karoling. Annalen“. Wenn aber jetzt ein Kritiker in den MIÖG 11, 506 jenen unbedachten Ausdruck in einer weder durch die sonstigen Darlegungen noch durch die wissenschaftlichen Antecedentien unseres Mitarbeiters zu rechtfertigenden Weise ausbeutet und daran die schadenfrohe Frage knüpft, ob unter so bewandten Umständen nicht Karl d. Gr. mit weiteren „Rettungen“ zu verschonen sei, so ist es unerlässlich, im Interesse der Sache festzustellen, dass der Kern der kleinen Mittheilung U.’s durch diesen Angriff in keiner Weise auch nur berührt ist.



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_127.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2022)