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gleich hingebender Liebe beschäftigt sind, den reichen Schatz von Sagen und Märchen, Sprüchen und Liedern, die im Volke lebendig, zu heben und zu bewahren – manch’ schöne Sammlung und jede Nummer der oben erwähnten Zeitschriften geben davon Zeugniss –, mehren sich, anhebend mit den Arbeiten von J. Peters und J. V. Grohmann, unausgesetzt auch die Früchte streng wissenschaftlicher Thätigkeit auf dem Gebiete der Sprach- und Dialektforschung Deutschböhmens einerseits, wie der älteren und neueren Literaturgeschichte, die Editionen, Untersuchungen und Darlegungen andererseits. In ersterer Hinsicht soll neben Peters noch F. Knothe, „Wörterbuch der Schlesischen Mundart in Nordböhmen“ (Hohenelbe 1888), sollen die Studien H. Gradl’s und J. Trötscher’s über Egerer Namen, die Schrift J. Neubauer’s über „Altdeutsche Idiotismen der Egerländer Mundart“ (Wien 1887) genannt werden. In letzterer Hinsicht hat E. Martin als Professor der Prager Universität durch sein Beispiel („Die Dt. Literatur in Böhmen“, MV 16) und gründlichen Unterricht ausserordentlich verdienstlich eingewirkt. Eine Reihe tüchtig geschulter, begabter und fleissiger jüngerer Germanisten, W. Toischer, A. Hruschka, J. Knieschek, A. Benedict u. A., steht seitdem an der Arbeit. Ihnen verdanken wir die „Bibliothek der Mittelhochdeutschen Literatur in Böhmen“, noch begründet von E. Martin, vom V. f. G. d. Deutschen in B. herausgegeben. Von ihr sind bisher erschienen „Wilhelm von Wenden. Ein Gedicht Ulrich’s von Eschenbach“, hrsg. von W. Toischer, (Prag 1876, als Bd. I)[1], „Der Ackermann aus Böhmen“, hrsg. u. mit dem Czech. Gegenstück Tkadleček verglichen von J. Knieschek (Prag 1887, Bd. II), „Das Leben des heil. Hieronymus in der Uebers. des Bischofs Johannes VII. von Olmütz“, hrsg. von A. Benedict (Prag 1880, Bd. III). Daneben müssen als bedeutendere Leistungen genannt werden: „Alexander von Ulrich von Eschenbach“, Publication des literarischen Vereins zu Stuttgart, ebd. 1888 von W. Toischer; (vgl. auch dessen „Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache u. Lit. in Böhmen“, MV 23 u. 26; „Die Heimath Heinrich’s von Freiberg“, MV 15; „Segensformeln“, M. 16, u. a.); – die Arbeiten A. Hruschka’s: „Das Dt. Räthsel“, „Die Lieder der Landsknechte und Soldatenlieder“, letztere mit W. Toischer, „Namensforschung“ u. s. w., liegen wesentlich ausserhalb des Rahmens unserer Berichterstattung –; „Der Czechische Tristram und Eilhard von Oberge“ (Wien 1882), von

  1. Vgl. dazu J. Loserth, Studien zu Böhmischen Geschichtsquellen. 1. Die geschichtlichen Momente in dem Gedichte Ulrich’s von Eschenbach „Wilhelm von Wenden“, MV 21.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_143.jpg&oldid=- (Version vom 8.7.2018)