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im 15. Jh.; Archl. Jl. 46, 129. – O. Thiergen, Die Sitten der Hochschotten im MA. Eine kulturhistor. Skizze (A. f. Stud. neu. Spr. 83, 413). Vf. kennt das Land selbst, aber neuere Forschung in dessen Gesch. wenig. Er bespricht Clanswesen, Tracht, Speise, Waffen, Häuptlingshofhalt, Feuerkreuz, Schlacht, Begräbniss, Aberglauben – alles ganz kurz, ohne je die Zeitalter zu sondern oder mittelalt. Quellen anzuführen. Das meiste ist dem 16.–18. Jh. entnommen, manches auch nur romantischer Dichtung. – W. S. Lach-Szyrma, Le mois de Mai en Angleterre (R. des trad. pop. II, 1887, 263), handelt von Maibaum, -königin, -hornblasen, theilweis mit Rücksicht auf späteres MA. – Ders., Sorcellerie en Angleterre, betrifft nur gegenwärtigen Glauben an Hexen.

Heinrich VI. *G. R. Wright, Archaeologic and historic fragments, (’87), behandelt, laut Jl. Brit. archl. ass. 43, 411, u. A. Humphrey von Gloucester. – Ueber diesen vgl. *Garnett, in Stephen, Dict. nat. biogr. 18. – J. A. Sparvel-Bayly, The mutability of fortune (Antiq. Aug. ’89, 56), druckt ein Engl. Gedicht aus Ms. Rawlinson, über den [1444] durch einen Bullen getödteten Johann von Somerset, über Elinor of Cobeham, die, ehrsüchtig und des Hochverraths verdächtig, für Zauberei zu öffentlicher Busse [1441] und Haft bis zum Tode vom Gericht der Bischöfe verurtheilt ward, und über ihren Gemahl, den, auch von diesem Dichter, gepriesenen Humfrid von Gloucester, der [1436] Burgund von Calais vertrieben hatte; aber durch einen schlechten Bischof, angeblich auf dessen Beichtkenntniss hin, ward er beim König verleumdet u. zu Bury [1447] verhaftet auf Hochverrathsverdacht; aus Kummer starb er bald [23. Febr.]. Sp. meint, Wilhelm Ascough von Salisbury [?] sei jener Bischof, und Humfrid sei von der Partei Beaufort’s ermordet worden [ohne Rücksicht auf Pauli’s andere Ansicht, Bilder aus Altengl. 355]. Der Dichter setzt was er erzählt „within thes 20 yere“; also, folgert Sp., schrieb er kurz vor 1462, und war Eleonore damals todt. – Heinrich Beaufort, B. von Winchester, brachte 1427 als päpstlicher Legat den Reichstag zu Frankfurt gegen die Husiten zu Stande, dessen Verhandlungen *D. Kerler, Deutsche Reichstagsacten, IX: 1427–31 (Gotha ’87) herausgab und erklärte. – *Rich. Brooke, Margaret of Anjou, the queen of Henry VI., in Liverpool lit. and phil. soc. Proc. 13, 13. – Cl. R. Markham, Edward of Lancaster [1453–71] (Tr. Bristol archl. soc. 12, 24) erzählt spannend die romantische Geschichte der Margarete von Anjou, zieht Fortescue’s Dialog mit dem Prinzen über Englands Gesetze aus, berichtet manche Einzelheiten, besonders die Namen der Umgebung genau, gelangt aber zu keinen neuen Ergebnissen. Die Ermordung Heinrich’s VI. zu leugnen, weil die Pension für ihn noch zwei Tage, nachdem Edward IV. London verlassen, bezahlt ward – davor hatte schon Pauli gewarnt. – Von höchster Wichtigkeit für die Gesch. von Finanz, Wirthschaft, Verfassung und Fremdenverkehr (auch der Hanseaten) sind die fleissigen, scharfsinnigen und methodologisch beachtenswerthen Berechnungen von Sir J. H. Ramsay „Accounts of Henry VI.“ bis „Richard III.“, Antiq. 10–18 (1884–Dec. ’88), aus den ungedruckten Pell-Rollen des Exchequer-Ein- und Ausgangs, Zollrollen, Einzelrechnungen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_193.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2022)