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Archivrath Dr. Ermisch über Sachsens Stadtarchive und Freiherr von Mansberg über die Sächs. Ostmark vom 10. bis 13. Jahrh. Am Schlusse des Vereinsjahrs 1889/90 zählte der Verein 281 Mitglieder; den Vorstand bilden gegenwärtig Präsident von Schönberg, Hofrath Dr. J. Erbstein, Oberst Thierbach, Bibliothekar am Ende und Archivrath Ermisch. Als Organ des Vereins dient das von dem letztgenannten herausgegebene „Neue Archiv für Sächsische G. u. Alterthumskunde“, von dem gegenwärtig der 11. Band erscheint. Von der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler Sachsens“ (s. Bd. II Nr. 207) ist soeben Heft 13/14 erschienen (Amtshauptmannschaft Glauchau und Rochlitz, bearbeitet von Prof. Dr. Steche).

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Der Hansische Geschichtsverein hielt seine 19. Gen.-Versammlung am 27.–29. Mai in Osnabrück. Vorträge hielten die Herren Staatsarchivar Philippi über den Ursprung der Stadtverfassung von Osnabrück, Dr. Kunze über die Hanse u. England im 14. Jahrh., Prof. Frensdorff über die G. der Hanse u. des Handels bei Justus Möser u. Stüve, Senator Brehmer über die Hans. Gesandtschaft nach Moskau, 1603. Die Mitgliederzahl betrug laut JB am Schlusse des Vereinsjahres 440, ist also leider nicht ganz unerheblich zurückgegangen (vgl. Nachrr. ’89, 183). – Ein Heft der Geschichtsblätter (Jg. 1888) soll binnen kurzem erscheinen. – Von der 2. Abth. der Hanserecesse, bearb. von Prof. v. d. Ropp, wurde Bd. VI (1467-76) für den August angekündigt, Bd. VII (der Schluss der Abth.) soll ihm sogleich folgen. Von der 3. Abth. Prof. D. Schäfer’s erschien, wie wir schon erwähnten, Bd. IV: 1497–1504. – Die Ausgabe der von Dr. Kunze bearb. Englischen Hanseacten steht für die nächste Zeit bevor; dagegen wird diejenige eines Rechnungsbuches der Lüb. Novgorodfahrer durch Prof. Stieda sich noch etwas verzögern. Beide Publl. erscheinen in den Hans. Geschichtsquellen. Ueber die Verzeichnung der Kölner Hanseacten 1531–79 u. 1580 ff. durch Dr. Keussen und über die Arbeiten am Hans. Urk.buch (Abth. 2 Dr. Bruns, Abth. 3 Dr. Kunze, beide unter Oberleitung Prof. Höhlbaum’s) berichteten wir schon in Nr. 28. Abschriften der Keussen’schen Zusammenstellung theilte der Vorstand den grösseren Archiven ehemaliger Hansestädte mit; eine ähnliche Arbeit für das Braunschweig. Archiv hat Dr. Mack begonnen. Die nächste Versammlung soll Pfingsten 1891 in Lübeck stattfinden.

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Die Jahresversammlung des Vereins für Thüringische Geschichte u. Alterthumskunde fand unter Vorsitz Prof. v. Lipsius’ am 15. Juni in Arnstadt statt. Aus dem dort erstatteten Bericht über die Publicationen ist hervorzuheben, dass von dem Urkundenwerk im Jahre 1889 das 1. Heft des Paulinzeller Urk.buchs v. Dr. E. Anemüller erschien, und dass die von Prof. Dobenecker vorbereiteten Regesta diplomatica Thuringiae rüstig gefördert werden; 16 250 Urkunden sind dafür bearbeitet. Der Verein zählt z. Z. 311 Mitglieder. – Vorträge hielten Prof. Einert über Schloss Neideck und Prof. Dobenecker über Ursprung u. Bedeutung der Thüring. Landgrafschaft.

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Der 12. Jahresbericht des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg gibt ziemlich eingehende Referate über die in den Monatssitzungen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_221.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2022)