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weiter seine Reise nach Deutschland und Krönung, dann den Wormser Reichstag umfassen soll. Der Beginn des Drucks wird für Ostern 1891 in Aussicht genommen.

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An die jüngere Serie der Deutschen Reichstags-Acten wird sich als „Supplement“ eine Sammlung der Päpstl. Nuntiaturberichte aus dem 16. Jh. anschliessen; eine Bereicherung unseres Unternehmens, welche die Comm. dem wohlwollenden Entgegenkommen des k. Preuss. Cultusministeriums verdankt, das dem Preuss. hist. Institut die Mitarbeit für unsere Zwecke verstattet hat. Da zusammenhängende Serien von Nuntiaturberichten erst seit 1533 vorliegen, so will der Herausgeber Prof. Friedensburg in Rom mit diesem Zeitpunkt beginnen und in den ersten Suppl.-Bd. die Berichte des Peter Paul Vergerio von seinen beiden Sendungen nach Deutschland 1533–34 und 1535, weiter Berichte desselben aus Neapel 1536 und seines Stellvertreters Otonello Vida aus Deutschland 1536–38, sowie die seiner Nachfolger Alexander und Mignanelli bis zum Herbst 1539, dazu dann überall die Gegenschreiben der Curie, soweit solche vorliegen, aufnehmen. Prof. Friedensburg hat ausser dem Vatican. Archiv auch die Archive zu Venedig, Parma, Florenz und besonders zu Neapel ausgebeutet, wo sich die umfangreichen und hochbedeutenden Farnesinischen Papiere befinden. So sind für den 1. Band über 550 Nrr. gesammelt, darunter mindestens 500 Inedita, und ungefähr ebenso viele weitere in Anmerkungen zu verwerthende Actenstücke. Dem Prof. Friedensburg hat sich als freiwilliger Mitarbeiter Dr. Heidenhain zur Verfügung gestellt; derselbe sammelt zur Zeit Nuntiaturberichte der Jahre 1545–1555.

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Für die ältere Pfälz. Abth. der Wittelsbacher Correspondenzen hat Prof. v. Bezold jetzt die Arbeit wieder aufgenommen. Derselbe beabsichtigt zunächst zur Vervollständigung des Materials für den 3. Band der Briefe des Pfalzgrafen Joh. Casimir die Staatsarchive zu München und Marburg zu besuchen. Auch wird eine Nachlese im Dresdener Archiv erforderlich sein. – Für die ältere Baier. Abth. wird Prof. v. Druffel jetzt, nach Herstellung seiner Gesundheit, wieder thätig sein und den Druck des 4. Bandes seiner Beiträge zur Reichs-G. beginnen lassen. – Was die vereinigte jüngere Bair.-Pfälz. Abtheilung betrifft, so ist zwar Prof. Stieve persönlich noch nicht in der Lage gewesen, die Arbeiten für den 6. Band der Briefe und Acten zur Geschichte des 30j. Kriegs energisch wieder aufzunehmen; dagegen hat sein Mitarbeiter, Dr. K. Mayr, mit grossem Eifer die Sammlung des Materials für die Jahre 1618–20 fortgesetzt, sowohl des gedruckten in den gleichz. polit. Flugschriften und Zeitungen, als auch des archv. im Reichs-A. und Staats-A. zu München. Diese Arbeit soll im kommenden Jahre in München fortgesetzt und womöglich nach Wien ausgedehnt werden.

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Der Fortgang der Allgem. Deutschen Biographie hat theils durch die Schuld der Druckerei, theils durch die grosse Saumseligkeit einzelner Mitarbeiter eine bedauerliche Verzögerung erlitten, so dass im abgelaufenen Jahre nicht wie gewöhnlich 10, sondern nur 6 Lieferungen ausgegeben werden konnten; doch hofft die Redaction das Versäumte im nächsten Jahr theilw. wieder einzuholen. Der im Allgem. in erfreulicher Weise sich erweiternde Kreis der Mitarbeiter hat einen empfindlichen Verlust erfahren durch

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_392.jpg&oldid=- (Version vom 14.12.2022)