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ebenso Dr. Hayn erst im April k. J., während Kapl. Schlecht gleich von Beginn des Arbeitsjahres an durch einen neuen Mitarbeiter, Dr. A. Meister aus Homburg, unterstützt werden soll, der an Stelle des leider verhinderten Herrn Ammann tritt. – Der Bericht schliesst mit Danksagungen an Card. Hergenröther, Msgr. de Waal, P. Denifle, P. Bollig u. P. Ehrle in Rom.

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Deutscher Hugenottenverein. Am 29. Sept. d. J. waren zu Friedrichsdorf im Taunus, der bekannten Französischen Colonie, Abkömmlinge von Hugenotten aus ganz Deutschland versammelt, um über die Gründung eines Hugenottenbundes zu berathen. Aus Opportunitätsgründen wurde aber der Titel „Deutscher Hugenottenverein“ gewählt. Nach den Statuten (§ 4) ist neben einer Reihe praktischer Aufgaben auch die „Förderung der Hugenottischen Geschichte in Deutschland“ ins Auge gefasst. Als Vereinsorgan dient die Zeitschrift „Die Französische Colonie“, welche zur Zeit von Amtsrichter Dr. jur. Béringuier in Berlin, dem stellvertretenden Vorsitzenden, redigirt wird. Es wird auch die Ansammlung einer Bibliothek zu Friedrichsdorf erstrebt. Den Vorsitz führt der durch wissenschaftliche Arbeiten rühmlich bekannte Prediger Tollin aus Magdeburg. Der Sitz des Vereins ist Frankfurt a. M., wo der Schriftführer und der Kassenführer wohnen.

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Deutsche Provinzialvereine. Neugegründet ist in Landsberg a. W. ein Geschichtsverein für die Neumark, der kürzlich seine constituirende Sitzung in Küstrin abhielt. Vorstand ist Herr Rud. Eckert in Landsberg. Die Herausgabe einer Vereinsschrift und die Publication von Urkunden wird beabsichtigt.

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Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften hielt am 16. Oct 1889 ihre 173., am 12. Mai 1890 ihre 174. und am 8. Oct. ihre 175. Generalversammlung ab. In der ersten wurde u. a. Oberpräsident von Seydewitz auf weitere 5 Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Die Ges. erhielt eine wichtige Schenkung Böhm. Groschen durch Kaufmann Schirmer. Aus den Verhandlungen der vorletzten Versammlung ist im Hinblick auf die sich jetzt vielerorts kräftig bethätigenden verwandten Bestrebungen hervorzuheben, dass der Vereinssecretär Dr. Jecht die Wichtigkeit der mundartlichen Forschung in der Oberlausitz betonte. Praktische Folgen scheint aber diese Anregung bis jetzt nicht gehabt zu haben, wenigstens wurde in der letzten Versammlung nicht darauf zurückgekommen. Es wurden dort verschiedene Kunstdenkmäler vorgelegt, Wahlen (darunter die Dr. Paur’s zum Ehrenmitgliede) vollzogen, und schliesslich hielt Pastor Scheuffler einen Vortrag über die Enclaven in der Oberlausitz. Es ist im Kreise der Gesellschaft auch an eine Fortsetzung der SS. rer. Lusat. gedacht worden, in der Weise, dass zunächst die Görlitzer Rathsrechnungen u. Scultetus herausgegeben werden sollten; doch hat der Plan anscheinend einstweilen keine festere Gestalt angenommen.

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Die 28. Hauptversammlung des Harzvereins tagte am 29. Juli in Goslar. Besondere Beschlüsse wurden nicht gefasst, die Frage der besds. von Dr. Jacobs in Wernigerode betriebenen Unterstützung für einen 5. Band

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_397.jpg&oldid=- (Version vom 15.12.2022)