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Fortgang gehabt. – Der 1. Assistent Prof. Friedensburg hat die Bearbeitung des I. Bandes der Nuntiaturberichte im wesentlichen vollendet. Näheres aber den Inhalt des Bandes s. in dem Berichte der Münchener hist. Comm. 1890, Nachrr. 230. Der Druck wird, wie schon früher gemeldet, spätestens im April 1891 beginnen. – Der 2. Assistent, Dr. Hansen, hat mit gleichem Erfolge der Forschung in den Dt. Nuntiaturberichten aus den Jahren 1564 bis 1585 obgelegen. Es lassen sich hier fortlaufende Serien der Berichte stehender Nuntiaturen und bedeutende Gruppen von Berichten grösserer Specialmissionen unterscheiden. Eine solche Gruppe, den Kölnischen Krieg gegen den Kurfürsten Gebhard Truchsess betreffend, hat Dr. Hansen zunächst in Angriff genommen und im Laufe des Jahres zum Abschluss gebracht. Der Druck des sehr stattlich gewordenen Bandes wird um Ostern beginnen. [Ein vollständigerer Bericht über die Thätigkeit des Instituts, der die seit dem December eingetretenen Veränderungen berücksichtigt, wird voraussichtlich im nächsten oder übernächsten Hefte folgen können.]

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Was den Personalbestand des Institutes betrifft, so ist der bisherige Secretär, Prof. Dr. Schottmüller, als Geh. Reg.-Rath zum Hilfsarbeiter im Unterrichtsministerium ernannt worden. An seine Stelle ist Prof. Dr. Quidde in München, bisher mit der Herausgabe der Dt. Reichstagsacten des 15. Jh. beschäftigt, seit Anfang Nov. 1890 getreten. Dr. Hansen ist von der Stadt Köln an Stelle des Prof. Höhlbaum zum städt. Archivar ernannt worden und wird mit Beginn der Vatic. Ferien, am 1. Juli, Rom verlassen. Es ist alle Aussicht für die Gewinnung eines tüchtigen Nachfolgers vorhanden. – Als Volontär ist seit dem October 1890 (u. zwar zunächst für die Zeit 1555 ff.) Dr. A. Heidenhain beschäftigt.

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Istituto Austriaco di studii storici in Rom. Ueber die definitive Begründung dieses unter der Leitung Hofrath Th. v. Sickel’s stehenden Instituts berichteten wir schon im vorletzten Heft, 1890 Nr. 172. Den MIÖG entnehmen wir nun folgende weitere Angaben. Zunächst sind Dr. Starzer, Priv.-Doc. Dr. Wahrmund und Gymn.-Prof. Dr. Friedwagner zu ord. Mitgliedern ernannt worden. Als ao. Mitglieder haben sich die Landesstipendisten aus Böhmen Kollmann und Kratochvil angeschlossen. An Stelle von Prof. Friedwagner wird im Febr. Prof. Werunsky aus Prag treten. Ausserdem wurden für die zweite Hälfte des Studienjahres noch zwei Staatsstipendisten, Dr. H. Schlitter u. Dr. M. Tangl, ernannt, welche bereits in Rom eingetroffen sind. Diesen Stipendisten ist auch in diesem Jahre gestattet, von ihnen selbst gewählte Themata zu bearbeiten. Zugleich haben sie sich aber an den gemeinsamen Arbeiten des Instituts zu betheiligen.

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Waren für diese gemeinsamen Arbeiten bisher Partien aus der G. Oesterreichs im MA. ins Auge gefasst worden, so hat sich immer mehr herausgestellt, dass eine erschöpfende Behandlung derselben unmöglich ist, solange nicht auch die grossen Schätze der beiden im Lateran befindlichen Archive, wie in Aussicht gestellt worden ist, zugänglich gemacht sein werden. Aus diesem Grunde war schon zu Beginn des Jahres 1889 die Anregung gegeben worden zu einem Thema aus der G. Oesterreichs nach 1500

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_211.jpg&oldid=- (Version vom 21.12.2022)