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nobis nostram domum Lancastrie; Hugo comes, filius Rogeri comitis“; 4. Sept. „Ricardus rex“ [?]; 7. Sept. „Gaufridus comes Andegavis [Vater Heinrich’s IT.]; dedit nobis libertates per totam terram suam“. – Latein. Verse eines Mönches von Jumièges beklagen die Niederlage bei Crécy, die Einnahme von Calais „Angla fraude“ und den Schwarzen Tod; p. 90. – Die Schott. Garnison zog von Tours ab, nachdem Archibald Graf Douglas Herzog von Touraine am 17. August 1424 bei Verneuil gefallen war; ihr Lieutenant erhielt von Karl VII. 500 Francs, die dieser sich von der Kirche und der Stadt Tours vorschiessen liess. Quittung und Befehle stehen p. 103.


Willelmi Malmesbiriensis De gestis regum, ed. W. Stubbs [genauer Titel DZG II, 467 zur Anzeige des ersten Bandes]. II. 1889. cxlii p. u. p. 283–666. – Dieser Band bringt die drei letzten Bücher der Reges, die Historia novella, einen reichen Index (bei diesem häufig abschweifenden Chronisten besonders erwünscht) und, statt Sachanmerkungen, die die Rolls series verbietet, eine Vorrede, welche an gelehrtem Fleiss, Forschungschärfe, anmuthiger Form und Wichtigkeit einzelner Ergebnisse sich Stubbs’ früheren Meisterwerken ruhmvoll anreiht. Freilich den Geist eines längeren Zeitabschnitts im Zusammenhang entwickelt er dieses Mal nicht, wie er das zu den Annalen Heinrich’s II. und seiner Söhne in Epoche machender Weise that, sondern untersucht von 82 (p. ix ff. verzeichneten) Einzelnachrichten Wilhelm’s die Quelle und den historischen Werth.

Für Reichsgeschichte[1] z. B. behandelt er die Frage, welche Hss. der Briefe Bonifaz’ und Alcuin’s Wilhelm vorlagen; die Fränkischen arg verwirrten Nachrichten des 8.–10. Jahrhunderts; Aelfred’s Romreisen und gelehrte Freunde Grimbald und Johann; die Sagen von Gerbert, den Wilhelm mit Johann XVI. zusammenwirft, Heinrich III.[2] (theilweise vielmehr IV.), Gregor VI. und Fulda; den (wohl Cluny’schen) Bericht von Hildebrand; den Hagiographen Gozelin von St. Bertin; den Lothringer Walcher, Prior von Malvern, einen Mathematiker Arabischer Schule, dessen Uebersetzung von Petri Ebrei De dracone vorhanden ist, und der Wilhelmen wohl u. a. von Gerbert’s Naturkunde und Rheimser Dampforgel erzählte; Walcher’s Epitaph steht p. xc. – Des ersten Kreuzzugs Geschichte umschreibt Wilhelm kunstvoll, aber mit wenig eigener Zuthat, aus Fulcher, vielleicht nebenher Gesta Francorum benutzend. Zu Berengar’s Abendmahlstreit citirt er Paschasius. Ferner braucht er ausser den DZG II, 467 ff.[3] genannten Quellen: Ambros

  1. Dass der als Bischof vielbeschäftigte Hrsg. nicht überall neueste Ausgaben heranzieht, darf nicht auffallen: man weiss, wie langsam festländische Literatur in England bekannt und von wie wenigen Bibliotheken ausgeliehen wird.
  2. Die Sage vom Sächs. Kirchhoftanz schrieb eigenhändig auf Ordericus Vitalis; vgl. L. Delisle, Ann. Bull. Soc. hist. France I, Vera attrib. à Orderic p. 3.
  3. Das 472, 23 erwähnte Gedicht fand Stubbs bei Duméril gedruckt.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_394.jpg&oldid=- (Version vom 28.12.2022)