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einen Gallisch-Belgischen Typ, der in den Ostalpen Illyro-Ital., hauptsächlich Venet. Einfluss erfuhr. Das Ornament führe auf Bronzearbeit zurück, während echt Britische Töpferei Flechtwerk mit Lehmfüllung nachahme. Mit dieser spätkelt. Urne verbreite sich Leichenbrand (statt früherer Vollbestattung) von Illyrien durch Gallien. – Zu John Evans, The coins of the ancient Britons, erschien 0Supplement 1890. – Th. Reinach: Les chars armés de faux (R. Celt. X, 122) der Gallier seien (trotz Frontin und Mela) den Britanniern, die nur Kriegswagen brauchten [über welche d’Arbois ebd. IX, 391 handelt], unbekannt. [Scythe chariot kommt aber vor in K. Meyer’s Uebersetzung (Archl. R. I, 305; vgl. o. p. 434) der uralten Irischen Emer Sage.] – 0H. Balfour, Das Kelt. Pibcorn (Hornpfeife); Jl. anthropolog. instit. Nov. ’90. – Al. Ross, Old Highland industries (Tr. Gaelic soc. XII, 387), behandelt Spuren höchsten Alterthums in Wohnung, Werkzeug, Ackerbau, Nahrung, Kleidung, Luxus, Handelsartikeln. – 0J. R. Allen, Early christian symbolism in Great Britain and Ireland before the 13. cent. (Rhind lect. in archaeology for ’85; ’87), behandelt die Darstellung durch ursprünglich malerische, dann stereotyp gewordene Formen in den Katakomben, auf Röm.-Brit. Grabsteinen (50–400) und auf Keltischen (400–1066), Irische Kreuze des 10. Jahrh., Normann. Sculptur an Kirchen des 11. u. 12. Jh., zum Schluss die Thierbücher des MA., aus deren mystischer Zoologie, die seit dem 8. Jahrh. zur Erziehung diente, die Thierfiguren an Kirchen erklärt werden. Der Kirchenbau ändere unter Edward d. Bek. seinen bisher Byzantin. [d. h. altchristl.] Stil, und die Eroberung beschleunige nur diesen Uebergang zum Romanischen. Die Grabsteine zerfallen in rohe Pfeiler, mit XP oder dem Kreuz in Relief, bis etwa 700, und spätere mit eingegrabenem Ornament. Erstere tragen bisweilen, letztere meist Inschriften: in provinzialer Capitale, öfter in Irischer Unciale. Von diesen finden sich 180 in Clonmacnoise, davon 80 datirbar: 628–1273. Um 700 wandere ihr Stil nach Britannien. Vgl. Jl. Brit. archl. ass. 43, 1402; Jl. soc. antiq. Irel. ’90, 95, ausführlich, mit Bildern aus dem Werk. – 0Ders., The monumental hist. of the early British church (Soc. prom. christ. knowl., ’90). – Ders.: Early Christian inscribed monuments in Scotland (Jl. Brit. archl. ass. Dec. ’89, 299) gibt es wenige, während (und vielleicht weil) viele Steine Symbole tragen. Nach der Buchstabenform kann man sie gruppiren: 4 mit Röm. Capitale von 450–650, südlich vom Forth; 10 mit Ogam, 7.–9. Jh., im NO., Shetland, Orkney; 3 Iro-Sächs., 8.–10. Jh.; 2 Röm.-Angl., 8.–9. Jh.; ein Stein zeigt Anglische Rune; 5, auf den Schott. Inseln, bieten spätere Runen aus Dänenzeit, vom 9.–11. Jh., und stellen Sigurd, Fafnir, Loki, Wiland dar. Da jede der Gruppen an anderen Orten häufiger nachweisbar ist, darf keine als in Schottland entstanden gelten. – Ders., Ath. 15III90, 343, behandelt Vornormann. Steine im westl. Yorkshire, meist um Leeds, deren Ornament sonstigem Nordengl. ähnelt und wohl aus Lindisfarne stammt. Ein Grabstein scheint dem 867 getödteten Osbert zu gehören. – Ders.: A Pre-Norman sculptured stone at Llanrhidian, Gower (Archla. Camb. ’88, 173) stellt einen Menschen in der Kelt. Weise des Book of Deer (9. Jh., ed. Stuart) dar: geometr. Figuren ersetzen die Zeichnung von Gliedern oder Falten. – Ders.: [3] Stones at Llantwit major, Glamorgans. (ebd. ’89, 118),

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 451. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_451.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2023)