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der früheren Ausgrabungen in Frögg bei Bosegg. Die Mitgliederzahl beträgt 316, das Jahresbudget für 1890 belief sich auf nahezu 4300 fl.

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Auswärtige Gesellschaften und Institute. Die Arbeiten der Record Society (s. ’90, 39 a u. 124 c) leitet C. M. Phillimore, der bei der Gründung dieser Gesellschaft hervorragend betheiligt war; nach seinem Plane wird zunächst ein Verzeichniss der von 1383–1558 in Somersethouse notariell beglaubigten Testamentsurkunden durch C. Smith publicirt werden.

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Eine neugegründete Englische Gesellschaft – sie nennt sich Henry Bradshaw Society nach einem gelehrten Bibliothekar von Cambridge – hat sich die Aufgabe gestellt, das ganze Gebiet der christl. Liturgie allmählig durch den Druck zugänglich zu machen. In erster Linie gedenkt man natürlich die Englischen Liturgien des MA. aus den Hss. ans Licht zu ziehen, aber auch die anderer Völker und Zeiten bis herab zu den „Agenden“ der protest. u. reformirten Kirchen Dtlds. kommen in Betracht. Die Gesellschaft beschränkt ihre Mitgliederzahl von vornherein auf höchstens 250 und gibt ihre Publicationen nicht in den Handel.

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Die 1. Provinzialversammlung der von uns früher schon kurz charakterisirten Société bibliographique fand vom 18.–20. Nov. in Caen unter zahlreicher Betheiligung statt. Die 1868 gegründete Gesellsch. zählt jetzt 8200 Mitglieder, ihr Vorsitzender ist de Beaucourt, ihr Organ das Polybiblion; in den Provinzen ist sie durch Comités locaux organisirt. Bisher hielt sie Congresse 1878 u. 1888 in Paris. Die Versammlung theilte sich in drei Sectionen, eine für Fragen der Organisation und der Publicationen, eine zweite für wissenschaftliche Angelegenheiten, die dritte für Propaganda. Zu den Unternehmungen, welche die Gesellsch. fördert, gehören neben dem Polybiblion u. a. die Revue des quest. hist., das Répertoire des sources hist. du MA. (von U. Chevalier) und V. Gay’s Glossaire archl. du MA. et de la renaissance. Die Verhandlungen der 2. Section leitete der Historiker P. Allard. Es wurden dort Vorträge gehalten und Berathungen über Einrichtung von populären Vorlesungskursen und Cantonsbibliotheken gepflogen. Aus dem etwas schönrednerischen Bericht der RQH (49, 294–8) geht hervor, dass die Versammlung im ganzen mehr der kirchlich-politischen Propaganda als wissenschaftlichen Zwecken diente. – Dieselbe Richtung vertrat der 2. Congrès scientifique internat. des catholiques, der unter grosser Betheiligung auch von seiten Deutscher Gelehrter vom 1.–16. April in Paris abgehalten wurde. Derselbe bildete auch eine histor. Section unter Vorsitz des Abbé Duchesne[WS 1]. Vgl. Polybibl. 61, 372.

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Die Commission der Écoles françaises d’Athènes et de Rome hat über die Arbeiten der Jahre 1889–90 am 30. Jan. ’91 durch Hrn. Alfr. Croiset der Ac. des inscr. et b.-lettres einen Bericht erstatten lassen (Druck von Firmin-Didot. 4°. 16 p.). Neben Publicationen von P. Jamot, Bérard, Legrand, A. Baudrillart, Audollent, welche alle in das Gebiet der Archäologie u. der ihr verwandten Wissenschaften gehören, wird für G. des MA. u. der Neuzeit nur Jordan’s Abhandlung über die Finanzverwaltung des Franz Sforza kurz besprochen, an ihr wird die Untersuchung

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Duchèsne
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_472.jpg&oldid=- (Version vom 24.12.2022)