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de France, hrsg. v. Ch. V. Langlois und H. Stein Fasc. 1 zu (Manuels de bibliogr. hist. I. Paris, Picard, xvij 304 p.). Der Halbband behandelt in 4 Capiteln, deren letztes jedoch noch nicht abgeschlossen ist, die Archives nationales, des ministères, départementales und municipales. Der Schluss des Buches, c. 400–500 p. soll noch vor Ende des Jahres zur Ausgabe gelangen und wird zunächst in der Uebersicht der einheimischen Archive fortfahren, sodann nach Ländern geordnet die für Französ. G. wichtigen Archive des Auslandes behandeln und mit einer Uebersicht der bedeutenderen Französ. u. ausländ. Bibll., soweit sie für archv. Forschung von Wichtigkeit sind, abschliessen. Vorausgeschickt ist dem Werke ein kurzer Abriss der G. Französ. Archiveinrichtungen. Die Bestände jedes Archivs werden dann charakterisirt, die gedruckten und hs. Inventare verzeichnet und auch die übrigen einschlägigen Publicationen zusammengestellt. Das anscheinend sehr sorgfältig gearbeitete Buch wird gewiss ein sehr brauchbares Hilfsmittel archival. Forschung werden.

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Italienische Archive. Seit Jahren brachten zahlreiche Nummern des A. stor. it. als Beilage je einen Bogen des grossen Katalogs der Carte Strozziane im Florentiner Staatsarchiv (vgl. Bibl. ’89, 79; 1830; 2720). Dieses Werk wird im Laufe des Jahres mit dem Schluss des II. Bandes abgeschlossen vorliegen. Die in Regestenform mitgetheilten Archivalien, worunter besds. Papiere der Medici, beziehen sich auf den Zeitraum von 1480–1680 und sind von hoher Wichtigkeit für die Italienische G., theilweise, vor allem im Anfang des 16. Jh., selbst für allgemeine Europäische Verhältnisse.

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In Bergamo sollten, wie durch die Presse lief, durch einen Brand im Rathhause auch die dort untergebrachten Archive, welche z. Th. unersetzliche Urkunden enthielten, vernichtet worden sein. Genauere Erkundigung ergab, dass das historische Archiv ohne bemerkenswerthen Schaden gerettet wurde und dass die verbrannten Acten ohnehin bei nächster Gelegenheit cassirt werden sollten.

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In der Beilage zur AZtg Nr. 112 ist ein Arikel über die „Verhältnisse am Vaticanischen geh. Archiv“ erschienen, der zunächst ausführt, dass die Oeffnung des Archives durch den jetzigen Papst einen alle Erwartungen übersteigenden Erfolg erzielte. Die grosse Zahl der Benutzer und einige ihrer wissenschaftlichen Arbeiten werden erwähnt; dann aber verbreitet sich der Verf. über die nach dem Tode des Card. Hergenröther aufgetauchten Befürchtungen, über einen Systemwechsel, der in der Archivverwaltung eintreten könne, über Personalien, die damit zusammenhängen, und allerhand „Vaticanischen Klatsch“. Wir erwähnen hier diesen Artikel besonders, weil der Verf., der zu den augenblicklichen Archivbenutzern gehören will, sich den Anschein gibt, als stehe er mit „unserer Preussischen Histor. Station“ in irgend einer Verbindung. Dem gegenüber ist zu constatiren, dass das Preuss. Institut mit diesem Artikel in keinen wie auch immer gearteten Zusammenhang gebracht werden darf, der Verf. vielmehr augenscheinlich mit der Andeutung seiner persönlichen Verhältnisse den Leser nur irreführen will. Inzwischen hat auch eine Erklärung H. v. Sybel’s in Nr. 128 der AZtg jede Beziehung des Preuss. Instituts zu dem Artikel abgelehnt;

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_475.jpg&oldid=- (Version vom 24.12.2022)