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Zweifel rührte es daher, dass der Kaiser den Brief Maximilian’s weder in andere Hände gelangen lassen wollte, noch sich zu dessen persönlicher Entgegennahme entschliessen konnte.

Die Steigerung seines Leidens trieb nun aber um so dringender zur Neuwahl und vermehrte die Besorgniss vor einem Zwischenreiche, während sich zugleich zeigte, dass er durchaus abgeneigt sei, irgend einen seiner Brüder zum Römischen Könige erheben zu lassen. Unter diesen Umständen kam man in München auf den Plan, die Deutsche Krone für Maximilian zu erwerben, zurück.

Gewiss gab dazu nicht die – leider nicht erhaltene – Antwort des Kurfürsten von Köln auf die oben erwähnte Anfrage Maximilian’s Anlass; Ernst’s späteres Verhalten schliesst eine solche Vermuthung aus. Maximilian selbst aber dürfte den Gedanken anfangs wiederum bekämpft haben, denn ein Gutachten

    zuruckzusenden. – So weren J. Mt. auch unversehens di nacht nacher, als dises vorgelaufen, im bett aufgewischt und gesagt, es weren erzh. Mathias vorhanden, J. Mt. umbs leben zu pringen, bevelhen derowegen, das man in die statt gehen und fünfhundert man pringen solle, so J. Mt. verwachten möchten. So were auch J. Mt. camerdiener ins zimer gangen und hete darinen ein geschirr underm bett gefunden, so voll underschiedlicher kreutter gewesen. Hat man also die meinung, das es durch die concubin geschehen sein solle. Sonsten hetten auch J. Mt. bei der elevation in der mess kein ruhe. Auch were eines tags der camerdiener hineinkomen und hette J. Mt. gefunden, das sie die spitze von der wöhr an die brust gesetzt und das gefess auf die erden. Also, da er nit darzu komen, vielleicht J. Mt. sich erstochen hetten, das also grosse gefahr dabei ist.“ Ma. 134/1, 254 eigh. Or. grossenteils in Ziffern. – Portia an Hz. Maximilian: Graz 1600 December 19. „Dello stato del Imperator semper peius habetur et quo tandem res veniet, ignoratur cum timore. Quod scriptum fuit de capucinis idem habetur tentatum esse aliquid contra Jesuitas, sed nihil adhuc esse deliberatum. Dictum est, Imperatorem vehementer horrere S. Stem et nuntium et quasi a papa omnem suum morbum procedere, quod S. Stas a multo tempore tractaverit, ut fieret rex Romanus, et propterea fuisse procuratum maleficium ab illo, et similes nugas. Ideo maxime verendum de aliqua tragedia. S. Stas, ut mihi scribitur, cogitavit de mittenda aliqua persona ad electorem Coloniensem secretissime, ut precaveatur, quantum fieri potest.“ Ma. 311/23, 77 eigh. Or. meist in Ziffern. – Derselbe an denselben: Graz 1601 April 11. „De sanitate Caesaris eadem prout hactenus res. Dictum est etiam, quod singulis noctibus ipse Caesar ebrius ferat cubitum et quod nimis multum et comedat et bibat, ita ut consequentia non possit esse bona.“ A. a. O. 106 desgl.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_050.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2023)