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Donauwörther Streit eröffnete, zum Verzicht bewogen. Als sich ihm später Gelegenheit zur Erwerbung der Kaiserkrone bot, lehnte er sie stets um des Reiches und der katholischen Kirche sowie um der Wohlfahrt seines eigenen Landes willen ab.




Beilagen.

I. Herzog Maximilian von Baiern an den Kurfürsten von Köln: Mahnung zur Wahl eines Römischen Königs. 1600 September 12.

Ma. 134/1, Anhang fol. 22 Cpt. von Donnersberg. Die in eckige Klammern eingeschlossenen Stellen enthalten Zusätze oder Aenderungen Maximilian’s.

Lieber her vatter und vetter. E. L. soll und mag ich in hegstem vertrauen nit verhalten, das unlangst des kunigs aus Frankreich zu der r. ksl. Mt. abgesandter [monsr de Boisdaufin, marechal de France] am zuruckraisen von Prag aus bevelch seines kunigs bei mir gewösen [vnd] haubtsachlich [allerlai] complimenta verricht, [auch sein khünig bei mir durch vilerlei weg zur rhüemen vnd in ein gross praedicat zubringen beflissen,] under andern [aber] dis vermeldt, [sein herr were der hofnung,] ich wer mir sein wolmainen und lobliche intention, [alss welche der religion, gemainem wesen vnd dem reich zum besten gemaint weren,] gefallen und gelieben lassen, [dieselben auch befürdern helffen,] also auch hernach in andermals furgelofener conversation sich discurrendo verlauten lassen, es sei niemals bösser gestanden, als wan die franzosische und römische cron beisamen und also beede reich uniert gewesen. [So ist verner] durch ine gegen meinen leuten dise weitere anregung geschehen, sein kunig hab in neulichkeit vast bei allen protestierenden chur- und fursten gesandte gehabt; [zu wass intent solches beschechen, hat er gleichwol nit vermeldt, ist aber meines ermessens] leichtlich abzunemen, das besagter kunig nit allain seine gedanken stark nach der römischen cron sezen, sunder auch gewiss zu erlangung derselben allerhand practic fueren thuet. So dan dis werk seiner wichigkeit nach bei disen schweren leufen, auch allenthalb im reich entspringenden empörungen, insonderhait aber J. Mt. leibs ungelegenhait halb, [welche sich ye lenger ye mer starkh erzaigen will.] wol in acht zu nemen, [vnd desto weniger zu feyren,] dan soll J. Mt. ante electionem und also on ainen gewisen successorn mit dodt, den der allmechtig gnedigelich lang verhieten wol, abgehen, ist laider nichts gewiser als der undergang der catholischen religion und eusserist verderben gemainen vatterlands zu befaren, welchem

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_069.jpg&oldid=- (Version vom 8.1.2023)