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informirt von seim leichtfertigen leben[1] und wie wenig J. kon. Mt. oder andere vom haus Oesterreich sich seiner bedienen können.«

Sovil ich am Barvitio spür, so ist des kaisers melancolei noch in alten terminis.“ Datum Prag den 27. aprilis ao 2.

[Nachschrift.] Wir[2] können Rosworm heute nicht treffen, Einige meinen aber, er werde vielleicht plötzlich auf der Post zu E. Dt. reisen[3]. Er soll gesagt haben, E. Dt. hätte insgeheim mit ihm handeln lassen, dass er Ihr Marschall und Oberst über das Landvolk werden solle. „Da sagt Barvitius, es hab bei J. Mt. den verdacht successionis vast erneuert, sei aber wieder gestillt und es sei einmal ein freier mann.“



  1. Vgl. K. Mayr-Deisinger Wolf Dietrich von Reittenau, Erzbischof von Salzburg S. 95 ff.
  2. Speer und der mit ihm nach Prag geschickte Hofrath Dr. Otto Forstenheuser.
  3. Dass Speer und Forstenheuser zusammen Rosworm aufsuchen sollten, schliesst die Annahme aus, dass ihr Auftrag die Nachfolgefrage betraf, denn in dieser, die man so ängstlich geheim hielt, wurde Forstenheuser nie verwendet. Dass dem Kaiser durch Rosworm’s Reden der Verdacht, Baiern trachte nach der Kaiserkrone, erneuert wurde, hängt wohl so zusammen, dass Rudolf in der Berufung des Generals die Absicht kundgegeben glaubte, Baiern wolle seine Waffen für die Erringung der Kaiserkrone bereit machen.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_077.jpg&oldid=- (Version vom 8.1.2023)