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enthält 281 Seiten Text und 146 Seiten Documente. Die Auswahl der letzteren ist als eine glückliche zu bezeichnen; die Verwerthung derselben zum Zwecke der ihnen vorausgeschickten Darstellung ist es nicht immer. Am bedenklichsten geht des Verfassers Einleitung, welche die Beziehungen zwischen Staat und Kirche vor der Reformation erörtert, in die Irre. Dagegen ist seine Auffassung der Tudorzeit eine im ganzen correcte, wie auch im einzelnen selten anfechtbare. – Die seit Milton’s Zeit oft ventilirte Frage nach Entstehung und Quellen des Common Prayer Book der Staatskirche wird vielleicht zur Ruhe gebracht sein dank den kürzlich veröffentlichten Arbeiten zweier Katholiken, Gasquet und Bishop[1][WS 1]. Wie freilich schon ehedem feststand, aber nicht so unzweifelhaft klar bewiesen wurde, hat Cranmer bei Abfassung des Comm. Pr. B. doch zumeist katholische Muster zu Grunde gelegt, in erster Linie das Brevier des Cardinals Quignon. Die Verfasser bringen jedoch zur Evidenz, dass er sich nicht sklavisch an seine Originale gehalten habe und die schönsten Bestandtheile des Gemeinen Gebetbuchs in der That seinem ebenso kritischen, als in sprachlichen Dingen feinfühligen Verfahren zu danken sind. – Einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Renaissance und Reformation gibt Hume Brown mit einer Biographie Georg Buchanan’s[2], des heftigen Gegners der Maria Stuart, dem ihr Sohn seine gelehrte Erziehung zu verdanken hat. Der Verfasser hat die Gestalt seines Helden und dessen zum Theile abenteuerlichen Lebenslauf in ein klares Licht gestellt; man wird vom parteiischen Standpunkt aus, wie ihn die jüngsten Vertheidiger der Maria Stuart einnehmen, den Ausführungen H. Brown’s gar manches, aber vom Standpunkt einer nüchternen Kritik sehr wenig entgegensetzen können. – Die gleichzeitigen Aussagen über den bittern Streit, der im Schoosse der Englischen Katholiken während der letzten Jahre von Elisabeth’s Regierung ausgebrochen ist, hat Th. G. Law gesammelt[3]: er sendet seinen Actenstücken eine sehr gelungene Einleitung voraus, welche Ursprung wie Verlauf dieses Streites bei aller Knappheit der Darstellung aufs deutlichste hervorkehrt.

Ueber die Misshandlung der Arabella Stuart durch Jakob I. verbreitet sich ein von einer Dame geschriebenes Buch, welches das Leben Arabella’s zum Gegenstand hat[4]. Die Verfasserin hat neues

  1. F. A. Gasquet and E. Bishop, Edward VI. and the Book of Common Prayer: an Exam. into its Origin and Early History. [Nachrr. 58 f.]
  2. P. H. Brown, George Buchanan. Edinburgh. [Nachrr. 58 i].
  3. Th. Gr. Law, An Historical Sketch of the Conflicts between Jesuits and Seculars in the Reign of Elizabeth. [Nachrr. 58 k.]
  4. E. T. Bradley, The Life of Arab. Stuart. 1889. [Nachrr. 58 q.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage (in der Anmerkung): Eearly
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_107.jpg&oldid=- (Version vom 10.1.2023)