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reiht sich an Serie, ein Band dieser volksthümlich gehaltenen Monographien folgt auf den andern. Da ist zuerst die Serie: „Geschichte der Nationen“, welche von J. Mackintosh um eine Geschichte Schottlands von frühester Zeit bis auf die Gegenwart vermehrt wurde[1]. Ohne auf durchaus selbständigen Forschungen zu beruhen, ist dies Buch doch mehr als eine Compilation. Verfasser weiss das Legendarische, das in Schottischen Geschichten eine so grosse Rolle spielt, genau von streng Geschichtlichem zu sondern, und bei der Würdigung hervorragender Personen, von Knox und Oliv. Cromwell angefangen bis auf Sir Robert Peel hält er sich an Thatsachen, die er geschickt zu gruppiren versteht.

In der bei Putnam erscheinenden Serie „Helden der Völker“, wird uns von Clark Russel das Leben Nelson’s geboten[2]. An die vielgelesene und, was Kunst der Darstellung betrifft, unerreichte Nelson-Biographie von Southey reicht Clark Russel’s Buch nicht. Allein es entschädigt dafür durch emsigen Fleiss in Auffindung und Aufhellung des Thatsächlichen, durch sorgfältige Ausmalung der Schlachtenbilder. Minder gelungen sind die politischen Parthien, wie uns denn über Nelson’s Betragen in Neapel nur wenig orientirende Mittheilungen gegeben werden. Die typographische Ausstattung des Buches ist eine vorzügliche. Ein anderes Leben Nelson’s, eben erst selbständig, nicht in Serienfolge erschienen[3], gründet sich auf die eigenen Depeschen des berühmten Seemanns und andere gleichzeitige Schriftstücke, wie auch auf die anschaulich gehaltenen Schilderungen, die der Franzose de la Gravière von den Seeschlachten der Zeit gegeben hat. Es ist ein gediegenes Werk, das den Thatsachen in objectiver Weise gerecht wird und die Laufbahn seines Helden klar und voll zur Erscheinung bringt.

Die Macmillan’sche „Staatsmänner“-Serie brachte im J. 1888 einen Wolsey von Creighton und im Jahre 1889 einen Walpole von John Morley[4]: beides gleich ausgezeichnete Leistungen, die aus erster Quelle geschöpfte Erkenntniss in populärer Form bringen. Als gemeinsamen, aber einzigen Fehler derselben dürfte man hervorheben, dass sowohl Creighton als auch Morley in ihrer Vorliebe für die von

  1. J. Mackintosh, Scotland from the Earliest Times to the Present Century (Ser.: Story of the Nations). [Nachrr. 55 c]
  2. W. Cl. Russel, Horatio Nelson and the Naval Supremacy of England (Ser.: Heroes of the Nations). [Bibliogr. ’90, 1409 a.]
  3. G. Lathom Browne, Nelson. 1891. [Bibliogr. ’91, 1103.]
  4. Mand. Creighton, Cardinal Wolsey. 1888. – John Morley, Walpole. 1889. [Nachrr. 62 n.] – (Ser.: Twelve English Statesmen.)
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_110.jpg&oldid=- (Version vom 10.1.2023)