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13, 140). Die dort gedruckte Hs. Lambeth 427 sei um 1000 geschrieben, und ihr Inhalt, die Legende von Sexburg, nach 950 verfasst [etwa Anfang 11. Jahrh., urtheilte ich, Heiligen Englands p. iv]. Dass mit der Aufnahme einer Vornehmen in ein Kloster, wo ihre Mutter Aebtissin ist, Mildryth gemeint sei, bezweifelt Verf. gegen Cockayne [mit Unrecht]. Abfassungsort sei Ostanglien [wahrscheinlicher Sheppey in Kent]. Als Dauer der vormundschaftlichen Regierung Sexburg’s über Kent emendirt Verf. „thrittig wintra“ in „thri wintra“. Auch er erkennt die Verwandtschaft der Legende mit Historia Eliensis [auch ed. Stewart für Anglia christ. 1848. Dieser Theil der Historia Eliensis ist etwa 50 Jahre älter als 1175. S. darüber a. a. O. p. v, wo als gemeinschaftliche Quelle die Kent. Königslegende nachgewiesen ist]. – Vita s. Rumwoldi, Acta sanct. Nov. I, 682. Rumwold, Tochtersohn des christlichen [!] Penda, befiehlt als neugeborenes Kind, er wolle getauft sein in „Suttunus, in quo etiam pagus situs est regiae dignitati subministrans debita decreto tempore obsequia“ (King’s Sutton, Northamptons.) und begraben werden erst in Braccalea (Brackley, eb.), schliesslich in Buchingaham; er stirbt nach drei Tagen. „Istorum autem locorum nomina post multorum temporum curricula sunt cognita.“ Der also nicht gleichzeitige Verf. versetzt Beda’s Nachrichten auf falsche Personen und schreibt ein Latein, das mir nicht über das XI. Jahrh., die Zeit der ältesten Hs., hinaufzureichen scheint. Die Bollandisten kennen auch keine frühere Erwähnung Rumwold’s. Sie drucken unter dem Strich den Auszug aus dieser Vita durch Johann von Tinmouth (dem Capgrave’s Legenda, ed. 1516, folgte). Ihre Codices sind die von Hardy, Descr. catal. I, 256 genannten. – 0Vita Bertuini episcopi, des Angelsächs. Missionars in der Provinz Namur um 700, in Anal. Bolland. VI, ist nach Holder-Egger (HZ 64, 133) eine historisch werthlose Bearbeitung der in Acta sanct. Belgii V gedruckten Vita und nicht vor dem 11. Jahrh. entstanden, da in ausgeprägter Reimprosa geschrieben. – Vita s. Swithuni Wintoniensis episcopi [852–62], auct. Goscelino mon. Sithiensi ex Ebroic. cod. [101 L., 14. Jahrh.] ed. E. P. Sauvage, Anal. Bolland. 7, 373. Diese Vita benutzt (wenigstens mittelbar) den Beda und Listen der Westsächs. Könige u. Bischöfe von Winchester, spricht und denkt wie Autoren nicht vor 1100 [sagt statt Wessex z. B. England], stimmt z. Th. wörtlich zu Wilhelm’s von Malm. Pontif. II und Reg. II, 109, erzählt nichts inhaltlich mehr als dieser, und verräth nirgends ihre Abfassung durch Gozelin. Hrsg. (der ebd. IV, 372; V, 55 frühere Viten Swithun’s druckte) erklärt sie für älter als die durch Surius, Capgrave und Acta sanct. Jul. I, 327 veröffentlichte. [Er citirt falsche Urkk. Croyland’s, ohne zu bemerken, dass „presbyter Egberti 833“ der Vita „sub Helmstano sacerdos“ widerspricht. Mir fehlt zur Quellenuntersuchung Earle’s Swithun (1861), welches Buch Hrsg. nicht kennt. Vgl. Stubbs, Dunstan 369; Earle Anglos. liter. 69; Ebert, Lit. MA. III, 497; Napier, Engl. Stud. 11, 63]. Vgl. HJb XI, 152. – 0J. R. Thompson, Records of s. Edmund of East Anglia. 2 Theile. Bury S. Edm. 1891. – G. M. Dreves, Hymni inediti (Lpz. 1889), druckt p. 241 aus Lüneburger Brevieren „De s. Suitberto: Olim apud nos exsulem“, worin Switberts Weihe zum Bischof in Mercien durch Wilfrid [wörtlich anklingend an Beda V, 11] erwähnt wird; und p. 256 aus Prager

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_141.jpg&oldid=- (Version vom 12.1.2023)