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Ungedruckte Kanonensammlung aus dem 8. Jahrh. – – – in Cod. Sangerman. 938 [Paris Lat. 12 444, Corbei. 424]; Sep. aus 25. Ber. der Philomathie zu Neisse. Mainz 1890. Diese Sammlung liefert frühen Beleg für folg. Brit. Kirchenrechtsquellen: Gregor’s I. Antworten an „Agustinum episcopum in Saxonia constitutum“ (p. 7, 17); Buch II des Pönitential von „Teudorus episcopus“ p. 7, 18); die Irische Kanonensammlung. – Ders. wiederholt RQschr. 1891, 28, dass Theodor’s Pönitential in Bonifaz’ Kreise heimisch war: es steht im Angels. Ms. Würzburg th. qu. 32, das aus Burchard’s Bibliothek stammt. – Ferneres s. u.: „Kirchenrecht“.

Baedae Hist. eccles. gentis Anglorum ed. A. Holder, 2 Ausg. Freib. [’90]. Der Text folgt dem um 737 in England geschriebenen Ms. Cambridge Univ. Kk 5, 16, das einst Bischof Moore gehörte, nur ist des Verf.s Orthographie nach Bedae Liber de orthographia hergestellt. Index nominum ist beigegeben. – H. Zimmer, Zur Orthographie des Namens Beda, NA XVI, 599. „Beda“, Northumbr. Koseform, ist für das 8. Jahrh. gewöhnlich, schon bei den jüngeren Zeitgenossen des Historikers; dieser selbst schrieb sich in der Jugend noch archaisch Baeda. – Beda benutzte Gregor’s II. Vita im Liber pontificalis schon vor dessen Tode; nach 0Duchesne’s Ausgabe; JBG ’86, II, 23 und ZKTh XI, 430. – Für die Briefe der Päpste benutzte er schliesslich statt der für ihn in Rom gemachten Abschriften doch die Originale; dies hält J. v. Pflugk-Harttung (Archiv d. Päpste ZKG 12, 259) durch Ewald NA 3, 542 für erwiesen. – 0J. Kayser, Beitr. zu – – – Karling. Hymnen, behandelt Beda’s Sequenzen. – W. Hunt, Bede, in Stephen, Dict. nat. biogr. – Den Beda benutzen u. a. das Chronicon universale, das um 801, wohl zu Flavigny, entstand (ed. Waitz, Mon. Germ. SS. XIII), und Manegold von Lautenbach (ed. eb. Lib. de lite imper. I, 399). – Von Aelfred’s Beda-Uebersetzung gab Th. Miller 0Theil I für Early Engl. text soc. heraus. – Ferneres oben p. 140; unten p. 149.

Ceolfrid’s Amiatinus. G. B. de Rossi’s DZG II, 517 angeführte Schrift über Ceolfrid’s Vulgata bildet einen Teil des II, 222 genannten Folianten. Facsimile der Widmungseite ist beigegeben; ihre Worte „Petrus Langobardorum“ stehen auf Rasur, unter der Spuren von „Ceolfridus Anglorum“ noch erscheinen. Diese Verse stimmen fast wörtlich mit der Widmung, welche der anonyme Biograph Ceolfrid’s als dem Geschenkexemplar vorgesetzt überliefert. Da Ceolfrid dieses schreiben liess nach einer aus Rom nach Jarrow 678 heimgebrachten Vulgata, so sehen wir im Amiatinus die in Northumbrien um 700 geschriebene Unciale. Das Geschenk brachte er dem Grabe Petri in der Vatican. Basilica, nicht der päpstl. Bibliothek dar. Jener aus Rom nach Jarrow gebrachte Prototyp war dem Cassiodor’schen Texte nahe verwandt, auch die Abbildung der Bundeslade im Amiatin stimmt zur Beschreibung des Bildes in Cassiodor’s Bibel. [Vgl. hierzu Zöckler JBG ’88, IV, 35.] Alcuin’s Bibel, in der Vallicelliana steht dem Amiatin am nächsten, weil Alcuin zur Bibelcorrectur sich (letzterem wohl ähnliche) Vulgaten aus England kommen liess; vgl. ZKTh XII, 742; Wattenbach, SB Berl. Ac. ’89, 148. – Ders., De origine bibliothecae sedis apostol. (in Bibl. apost. Vatic. codd. mss. II, Palatin. I, 9),

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_143.jpg&oldid=- (Version vom 12.1.2023)