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stellten. Ausserdem wurden längere und kürzere Reisen ausgeführt von Dr. Merx nach Marburg, München und Weimar, von Dr. Saftien ebenfalls nach Weimar, von Prof. v. Kluckhohn nach Nordhausen, Merseburg, Zeitz, Naumburg. Da sich im Laufe dieser Arbeiten das Vorhandensein einer Fülle von ausserordentlich wichtigen und bisher von der Forschung kaum berührten Acten über die Verhandlungen mit den Kurfürsten über die Wahl Karl’s V. herausstellte, so verlangte und erhielt der Herausgeber die Genehmigung der Commission für eine Abänderung des ursprünglichen Planes des Unternehmens. Während nach diesem mit dem Tage der Wahl Karl’s V. der Anfang hätte gemacht werden sollen, werden nun die Wahlverhandlungen, beginnend mit dem Reichstag von Augsburg 1518, vorangestellt, und soll der 1. Band bis zum Reichstag in Worms 1521 reichen, der 2. Band ausschliesslich diesem Reichstag gewidmet sein. Dadurch wird der Beginn des Druckes hinausgeschoben; der Herausgeber hofft: nur um ein halbes Jahr. Die Commission aber glaubte, von der Festsetzung eines neuen Termines vorerst absehen zu sollen.

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Dagegen ist die Sammlung der Nuntiaturberichte aus Deutschland, die als „Supplement“ zu den Dt. Reichstagsacten der Ref.-Zeit erscheinen soll, von Prof. Friedensburg in Rom so weit gefördert worden, dass der Druck des 1. Bandes am 1. Juni beginnen, die Versendung hoffentlich um Michaelis stattfinden dürfte. Der 2. Band soll unmittelbar darnach folgen und Ostern '92 gedruckt vorliegen.

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Wittelsbacher Correspondenzen. Für die ältere Pfalz. Abth. hat Prof. v. Bezo1d die Arbeit durch eine in diesem Frühjahr nach Berlin gerichtete Reise wieder aufgenommen, welcher im Spätsommer eine Reise nach Paris und Brüssel folgen soll, beide der Vervollständigung des Materials für den 3. Band der Briefe des Pfalzgrafen Joh. Casimir gewidmet.

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Für die ältere Baier. Abth. ist Prof. v. Druffel wieder thätig. Er ist mit der Vorbereitung zur Drucklegung des 4. Bandes seiner Beitrr. zur Reichs-G. beschäftigt. Zur Ergänzung des Materials wird er im Herbst die Archive zu Wien und Dresden besuchen. – Ausserdem ist das Anerbieten des Dr. Lossen, die Herausgabe der Correspondenzen Hzg. Albrecht’s V. u. s. Söhne 1563–90 vorbereiten zu wollen, dankbar angenommen worden.

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Für die vereinigte jüngere Pfalz, u. Baier. Abth., die unter der Leitung des Prof. Stieve steht, hat sein Mitarbeiter, Dr. Mayr-Deisinger, die Sammlung des Materials für die Jahre 1618–20 mit Eifer und grossem Erfolg fortgesetzt. Prof. Stieve selbst hat in den Osterferien eine Reise nach Wien unternommen und alle im dortigen Staatsarchiv befindlichen, die Jahre 1611–20 betreffenden Acten durchgesehen und verzeichnet, daneben eine Anzahl wichtiger Actenstücke aus den Jahren 1600–10 benutzt. Dann wurde er durch die unvermuthete Entdeckung höchst wichtiger Acten des Münchener Staatsarchivs veranlasst, sich nochmals zum Zweck einer ergänzenden Veröffentlichung mit den Jahren 1600–2 zu beschäftigen. Von jetzt an wird er seine Kräfte gänzlich der Herausgabe des 6. Bandes der „Briefe und Acten“ widmen. Die geplante Reise des Dr. Mayr-Deisinger

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_179.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2023)