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u. Verzinsung 23 000 u. als Reserve für ausserord. Ausgaben 6000. Macht 124 000 M. oder genauer 123 107 M. 14. Daneben bestehen noch einige Specialfonds. – Von dem Anlehen in der Höhe von 200 000 M. für den Erwerb der Sulkowski’schen Sammlung wurden 75 000 M. getilgt, und zwar 25 000 aus den etatsmässigen Mitteln, 50 000 durch freiwillige Beitrage; weitere 13 000 M. sind dafür bereits bewilligt. – Wie man sieht, fehlt es der Anstalt nicht an Mitteln zur Erhaltung, Nutzbarmachung und Vermehrung der Sammlungen; aber sie ist nicht in der Lage, ihren Beamten ganz gesicherte Stellungen und einen festen Pensionsanspruch zu bieten, ein Uebelstand, der dazu führt, dass tüchtige jüngere Kräfte ihr entgehen oder rasch wechseln.

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Das Schweizerische Landesmuseum wird nach endlich erreichtem übereinstimmenden Beschluss von Nationalrath u. Ständerath seinen Sitz in Zürich erhalten.

[265

Bibliothek und Hist. Museum der Stadt Wien. In einem früheren Heft dieser Z. wurde flüchtig die Begründung eines städt. histor. Museums in Wien erwähnt. Das Verhältniss desselben zu den anderen städt. Instituten bedarf einer genaueren Darlegung. Die alte Liberey der Stadt Wien war 1780 von der Hofbibl. erworben, die Neugründung einer städt. Bibl. (in Verbindung mit d. Archiv) dann erst um die Mitte dieses Jahrh. erfolgt. Lange Zeit, stand Karl Weiss den vereinigten Instituten vor; erst 1882 traten Beamte mit akad. Vorbildung ein, und 1889 nach seinem Rücktritt erfolgte eine Reorganisation, wobei Archiv (unter Uhlirz) und Bibl. (unter Glossy) getrennt wurden. Ueber weitere Besetzung der Beamtenstellen s. Personalien, Nr. 84. Mit der Bibl. ist das 1887 auf Veranlassung von Weiss gegründete und 1888 eröffnete Museum verbunden; vgl. Weiss’ Vorwort zum Katalog (2. Ausg. 2 Bde. 1888–90. 280; 139 p.) Die Bibl. veranstaltete schon 1873 u. 83 histor. Ausstellungen, und in diesem J. eine culturhistor. zur Feier des Grillparzer-Jubiläums; vgl. den Führer durch dieselbe (5. Ausg. 258 p.).     [S.]

[266

In Wien ist ferner aus Anlass des dort abgehaltenen Weltpostcongresses durch das Handelsministerium nach dem Beispiel der Dt. Postverwaltung ein Postmuseum gegründet worden.

[267

In Nr. 161 der AZtg schreibt Dr. E. Fromm (Aachen) über das von O. v. Forckenbeck ins Leben gerufene Zeitungsmuseum in Aachen; er fordert Katalogisirung des Zeitungswesens, und zur Erleichterung histor. u. biogr. Forschung Auflösung der Autoren-Chiffren bei vielen Artikeln, was der Nachwelt nicht mehr möglich sei.

[268

Das Museum für Völkerkunde in Leipzig gab seinen 17.–18. JB für 1889–90 heraus, aus dem zu entnehmen ist, dass die weitere Existenz d. Museums durch finanz. Hilfe der Stadt Leipzig gesichert ist. Der Verein war im vorigen Jahre in erhebliche pecuniäre Schwierigkeiten gerathen durch Uebersiedlung in das Local d. alten Buchhändlerbörse, die Aufstellung der im J. 1889 eröffneten Amerikan. Ausstellung und die Publication des Werkes: „Cultur u. Industrie Südamerik. Völker“. Der Mitgliederstand ist zurückgegangen auf 286 (von denen 31 lebenslänglich). Erster Vorsitzender ist jetzt Prof. Emil Schmidt.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_204.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2023)