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nihilque deinceps circa rerum publicarum administrationem absque communi consulto acturum, postremo ultro se iure suo cedere eisque gubernandi disponendique pro suo arbitratu tocius regni ius potestatemque facere, dummodo aequo animo paterentur, sola regni nominis regiique cultus rata sibi manere insignia“ kehren bei Lambert später als eine der Oppenheimer Bedingungen wieder (pag. 248): nihil circa publica negocia suo iure disponens, nullam regii apparatus pompam, nulla regni dignitatis insignia. Lambert berichtet nämlich im Widerspruch mit den übrigen Quellen, dass der König in jenem Vertrage gelobt habe, sich in die Stadt Speier zurückzuziehen und dort ohne königliche Hofhaltung zu leben. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Aufenthalt, den Heinrich freiwillig wählte, um daselbst die Antwort Gregor’s auf sein in Oppenheim erlassenes Schreiben abzuwarten und sich zu der dort gelobten Busse vorzubereiten. Bei der oben hervorgehobenen mangelhaften Kenntniss Lambert’s darf es nicht verwundern, dass er in diesem auf Oppenheim unmittelbar folgenden Aufenthalt zu Speier eine von Heinrich erfüllte Verpflichtung erkennt; Lambert liebt es ja, alle Vorkommnisse in Wechselbeziehung zu bringen. Diese combinirte Bedingung erscheint in obiger Stelle als ein Vorschlag Heinrich’s; freilich bemerkt unser Autor dann später nicht, dass es sich mit jener Forderung der Fürsten nur um Anerkennung des königlichen Vorschlages handle. Das ist unserem Autor längst aus dem Sinne. Uebrigens zeigt die Darstellung, die in indirecter Redeform abgefasst ist, die bewussten Schlagworte des I. Schemas (Diss. S. 75): rata sibi manere – – – quod si – – – admitterent, paratum se quibus sacramentis – – – fidem facere.

4. Die Antwort der Fürsten wird wie auch sonst mit „ad haec illi“ eingeleitet. An der Spitze der Erwiderung findet sich wie üblich eine Negation. Nulla, inquiunt, iam supersunt argumenta. Pag. 117 bei ähnlicher Situation: ad haec illi: Non eadem, inquiunt, – – –; pag. 143: Nullum, inquiunt – – –. Auch: iterum alios atque alios misit – – – Sed illi in eadem sententia fixi obstinatique manebant, ist typisch. Pag. 118: Qui iterum missi, iterumque remissi, in eadem eos sententia obstinatos invenerunt. Pag. 177: Iterum alios atque alios miserunt; sed eodem omnes rigore obfirmatas – – – aures invenerunt.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_349.jpg&oldid=- (Version vom 23.1.2023)