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das Bulgarische, wegen der grossen Zahl besonderer Buchstaben, die im Lateinischen Alphabet fehlen. Des näheren betrachten wir allein die Russische Transscription; denn die Bulgarische Literatur, die eine grosse Zukunft zu haben verspricht, kommt erst seit kurzer Zeit in Betracht, und das meiste, was für die Russische Transscription gilt, ist auf das Bulgarische anzuwenden, da das Bulgarische Alphabet, einige Buchstaben ausgenommen, dem Russischen gleich ist.

Es ist nun unsere Absicht nicht, hier einen philologisch-wissenschaftlichen Aufsatz, gestützt auf lautphysiologische Untersuchungen, zu schreiben, sondern wir haben nur das praktische Ziel, die herrschende Confusion an einigen Beispielen aufzuzeigen, die Nothwendigkeit einer Reform darzuthun und ein zweckmässiges Transscriptionssystem für diese Zeitschrift aufzustellen, das zugleich zu allgemeiner Annahme den Historikern empfohlen sein soll.

Zum Transscriptionsprincip kann man entweder die Laut- oder die Schriftwiedergäbe wählen, und von diesem Standpunkt aus lassen sich die meisten Schriftsteller in zwei Gruppen classificiren.

Aufs Gerathewohl nennen wir aus der Gruppe der Lauttransscription: Schlosser, Gesch. des 18. Jahrhunderts (Berlin 1879, 5. Aufl.); G. Rosen, Gesch. der Türkei (Leipzig 1866); Th. Schiemann, Russland, Polen und Livland bis ins 17. Jahrhundert (Berlin 1886 bis 1887, gleich den beiden folgenden in Oncken’s Welt-Geschichte); A. Brückner, Katharina II. (Berlin 1883); Th. Flathe, Gesch. der neuesten Zeit (Berlin 1888); A. Thun, Geschichte der revolut. Bewegung in Russland (Leipzig 1883); G. Kennan, Sibirien, Deutsch von Gärtner (Halle a. d. S., s. a.). – Auch die uns soeben zugehende Schrift von Bernh. Stern, Fürst Wladimir’s Tafelrunde; Altruss. Heldensage mit Einleitung und Bibliographie (Berlin, Cronbach 1892, 50 u. 219 p. 3 M. 50) gehört hierher.

Aus der Gruppe der Schriftzeichen-Transscription: Fr. Miklosich, Vergleichende Grammatik der Slav. Sprachen (Wien 1873); Archiv für Slav. Philologie (Bd. I, 1876 ff., wir benutzten den Bd. V. Berlin 1881); A. v. Reinholdt, Gesch. der Russ. Literatur (Leipzig, Ende 1886); Konst. Jirecek, Das Fürstenthum Bulgarien (Wien-Prag 1891); Franz Joseph Prinz von Battenberg, Die volkswirthsch. Entwickelung Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart (Leipzig 1891).

Die Wiedergabe folgender Russischer Buchstaben bietet keine Schwierigkeiten und erfolgt bei allen Autoren beider Systeme in derselben Weise[1]: 1. der Consonanten: б (b), г (g), д (d), к (k), л (l),

  1. In den Klammern sind die entsprechenden Lateinischen Buchstaben angegeben.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_374.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)