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werden können, separat heraus. Schon gelangten drei solcher Werke zur Vertheilung: 1. d’Avril, Négociations relat. au traité de Berlin 1875–86; 2. Baudrillart, Philippe V. et la cour de France; und 3. Boulay de la Meurthe, Coll. de docc. relat à la négociation du concordat de 1801. Als nächste Veröffentlichung soll folgen: Schefer, Hist. de l’ambassade de France à Constantinople.

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Ausserdem aber sucht die Soc. d’hist. dipl. im Auslande ständige Correspondenten zu gewinnen; sie will mit deren Hilfe solche wissenschaftliche Unternehmungen erfolgreich unterstützen, zu welchen – wie es bei Arbeiten zur neueren G. meist der Fall – die Kenntniss der Archive in den verschiedensten Ländern unerlässlich ist. So fungirt Arneth als Correspondent für Oesterreich, Fraknói für Ungarn. In Deutschland sind A.-Director A. v. Schlossberger in Stuttgart u. Prof. H. v. Sicherer in München ständige Correspondenten der Gesellschaft.

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Die Commission royale d’histoire de Belgique ist zur Zeit wie folgt zusammengesetzt: St. Bormans (Präsident), A. Wauters (Secretär), C. Piot, L. Devillers, Gilliodts van Severen, L. van der Kindere, N. de Pauw (ordentl. Mitglieder), P. Génard und G. Kurth (ausserord. Mitglieder). – Die Thätigkeit der Akademie bewegt sich weiter in der Richtung, die der Bericht DZG 4, 379–80 kennzeichnete. Die Publicationen des Jahres 1890 sind in dem Literaturbericht oben besprochen. Vgl. in der Bibliographie Gruppe V, 5.

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Eine Society of Historical Theology wurde im Frühjahr 1891 in Oxford gegründet und zählt jetzt etwas über 60 Mitglieder. Präsident ist Prof. T. K. Cheyne in Oxford. Vorbereitet wird von ihr eine kritische Ausgabe des Hexateuch in Engl. Uebersetzung.

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In Sachen des 9. Orientalistencongresses, wovon wir ’90, Nr. 123 berichteten, hat sich die damals zu erwartende Einigung schliesslich doch nicht vollzogen. Ein Theil der Dissidenten hat in den ersten Tagen des Sept. 1891 einen Congress in London abgehalten, dessen Verhandlungen sich mit den Aufgaben unserer Z. kaum berührten. Die anderen Gruppen der Orientalisten haben sich geeinigt und werden im nächsten Jahre (1892) in London und Oxford unter dem Vorsitz Max Müller’s tagen. Beide Versammlungen nennen sich „9. Orientalistencongress“. Die Orientalisten-Section des Dt. Philologentags erklärte sich für die 1892er Versammlung. Diese soll in der rein wissenschaftlichen Forschung ihren Schwerpunkt finden. In einer Schrift von A. Weber, Quousque tandem (Berlin, Reuther. 78 p.) findet man Material zur Beurtheilung des wenig erquicklichen Streites über Ort und Zeit des Congresses. – Ganz neuerdings ist das Project aufgetaucht, den nächsten Orientalistencongress überhaupt erst 1893 und zwar in Chicago abzuhalten.

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Der zweite Folk-Lore-Congress, der in den ersten Tagen des October in London tagte, wollte u. a. einheitliche Bezeichnungen, gemeinsame Bibliographie u. allgem. Formulare für Fragebogen schaffen, ist aber, so viel wir den Berichten entnehmen können, auseinandergegangen, ohne diese praktischen Fragen wesentlich zu fördern; er hat schliesslich ein Comité niedergesetzt, das das Sammeln von Volksüberlieferungen nach bestimmten

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_401.jpg&oldid=- (Version vom 18.1.2023)