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behandelt NA 16, 75 das Neujahrs-Bakelfest in England u. Nordfrankreich. – J. Hirst, The location and treatment of the b. Eucharist in mediaeval churches, Archl. Jl. March ’90, 84. Die Procession der Hostie am Palmsonntag wird von Aldhelm oder Alcuin nicht erwähnt, von Lanfranc zu Bec angeordnet und bei den Engl. Benedictinern nachgeahmt. Mit dem Fronleichnamsfest ward im 13. Jh. Procession und Anbetung der Hostie üblich; Monstranzen sind in England seit 1374 nachweisbar. – 0Trans. of the St. Paul’s ecclesiolog. soc. III, ’92: Altarschreine, G. des Chorals, Kirchen in Middlesex.

Normannen; Wihelm I. und II. 0Sarah O. Jewett, The Normans; chiefly their conquest of England (Story of the nations ’91). – 0H. D. M. Spence, Dreamland in hist.: the story of the Norman dukes [seit Rollo] ’90; Verf. behandelt ausserdem die Normann. Zeit der Abtei Gloucester (wo er Dechant ist) mit guten Bildern auch von Bayeux, Rouen, Fécamp; laut Ac. 10I91, 37. – Ein histor. Element in der Sage von Robert dem Teufel hängt man schon längere Zeit nicht mehr des Eroberers Vater an; Borinski führt es auf Robert Guiscard zurück; vgl. RH 40, 426. – Wenrich von Trier (ed. K. Francke, Mon. Germ., Lib. de lite imper. et pont. I 294) zählt, wie es scheint, Wilhelm I. zu den „amici domni papae qui, tyrannica violentia regnis invasis, viam sibi ad thronum sanguine paraverunt, cruentatum diadema induerunt cedibus, rapinis, truncationibus, suppliciis regnum sibi stabilierunt“. – G. Meyer v. Knonau, Heinrich IV.; I: 1056–69 (Lpz. 1890) p. 239 bezweifelt, dass Alexander II. Schüler Lanfranc’s zu Le Bec gewesen ist. Er stellt mit Recht die Normann. Eroberung p. 536 als einen Sieg Rom’s hin, wie denn Adam von Bremen sie als Vorbereitung der Kirchenreform feiert. Weit später äussert Ekkehard Mitgefühl für die Angelsachsen [auch andere!]. Die Deutsche Regierung stellte der Eroberung wenigstens kein Bedenken entgegen; einen Freundschaftsbund aber will Vf. dem Wilhelm von Lisieux nicht glauben. – 0W. R. W. Stephens, Hildebrand and his times (Epochs of church hist.) ’88. – O. Delarc, St. Grégoire VII et la réforme de l’église au 11. s. (Par. ’89); Band II: bis 1073. Ders., Le saint-siège et la conquête de l’Angleterre par les Normands, RQH 41, 338. Zu Lanfranc’s Streit mit Berengar übersetzt Verf. zwar die neu entdeckten Acten, verarbeitet sie aber nicht und kennt neuere Forschung [DZG III 221] nicht. Wie ketzerrichterlich Lanfranc, wie zweideutig Hildebrand verfuhr, macht er nicht deutlich. Quellen (Ingulf) und Literatur (Thierry) wählt er unkritisch. Ausser geschicktem Vergleich mit den Süditalien. Normannen, über die Verf. früher verdienstlich forschte, gewinnt die Wissenschaft nichts aus diesen fleissigen aber parteilichen Arbeiten. Das Urtheil, Wilhelm I. gehorche dem Papst nur in der Politik nicht, führt irre: Ehesachen und Abts-Austreibung zählte man damals nicht zur Politik. Alexander II., als geistlicher Richter über Harolds Meineid angerufen, entscheide wie im canon. Process. [Und das Engl. Staatsrecht? Ward die Fahne nicht mit der Absicht gewählt, sie als Belehnungssymbol später deuten zu können?]. Hildebrand erstrebte Englands Reform [aber im besonderen, der Angelsächs. Literatur, Kunst, Volksbildung feindlichen Sinne; er hob nicht die

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_225.jpg&oldid=- (Version vom 22.2.2023)