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in Tinténiac, nicht zu Tintagell. Erst durch Namenverwechselung und Verbindung mit Arthur wird sie nach Britannien verlegt. Die Namen Tristan (Thorstein) und Isolde, Hauptereignisse und Sitten entstammen Germanischer Sage, die Nordmannen aus Skandinavien mitbrachten.

Französ. Literatur des 12.–13. Jh.; Trojasage. Paris, Littér. franç. (s. DZG III 190; 443) erschien in *2. éd., accompagnée d’un tableau chronolog., mit Nachträgen und Besserungen, bes. in Index und Bibliographie. [Zu S. Auban (p. 281) vgl. Mon. Germ. 28, 99, wo man Uhlemann, Rom. Stud. IV 543 nachtrage]. – H. P. Junker, Grundriss der Gesch. der Französ. Literatur (Münster ’89) gibt zu Anglonormann. Dichtern [Garnier fehlt] und Kelt. Romanen übersichtlich die Ergebnisse neuester Forschung, ohne dass Weiterführung oder Vollständigkeit in so engem Rahmen möglich wäre. [Zu Französ. Historikern des 12. 13. Jh.’s könnte manches aus Mon. Germ. 26 ff. gebessert werden]. – R. Dernedde, Ueber die den Altfranzös. Dichtern bekannten ep. Stoffe aus dem Alterthum (Diss. Gött. ’87), schildert namentlich aus des Benoit de S. More Roman de Troie das Kostüm (im weitesten Sinne) der Umgebung Heinrichs II. – L. Constans, Classement des [24] mss. du Roman de Troie (Études Rom. déd. à G. Paris 195). – Ders., Le ms. du „R. de Troie“ Milan Ambros. D55, R. lang. Rom. 33, 127. – M. Wilmotte: Un fragment du R. de Troie (Moyen âge ’91, 29), gedruckt aus Hs. Namur. - P. Meyer druckt Romania 18, 70 Baseler Fragmente des R. de Troie, die mit den Brüsseler einst zu einer Anglonormann. Hs. um 1185 gehörten. – 0J. J. Salverda de Grave: Le Roman d’Énéas (Diss. Groning., Haag ’88) sei älter als Benoit; vgl. W. Foerster, LBl Germ. Phil. ’91, 138. – 0Ders. edirte (Bibl. Normann. hrsg. v. Suchier IV): Énéas, Halle ’92. Der Stil dieses „Virgile travesti à la mode du MA.“ [G. Paris] war Muster der Marie de France [und Chrétien’s; Wilmotte, M. âge ’92, 8] und ähnelt, wie die von Isle de France beeinflusste Sprache, dem gleichzeitigen R. de Troie. [Doch dichte Benoit feiner; Wilm.] – Gaimar (s. o. E11) verbindet mit der Trojasage die Breton. Abstammung. Dass diese dem ursprünglichen Nennius und den Walliser Genealogieen vom Ende des 10. Jh. noch fremd blieb [vgl. DZG V 443], bestätigt J. Loth, La fable de l’origine Troy. des Bretons, Romania ’89, 281. Seitdem wies Heeger (Die Trojanersagen der Franken u. Normannen ’91) nach, dass für letztere einzig Dudo’s Unwissenheit den Stammbaum erfand. Dem stimmt zu O. Behaghel, LBl Germ. Phil. ’91, 396. – Ueber ein Normann. Rolandslied um 1120 vgl. W. Golther, JBG 1886 II 34. – 0Hue de Rotelande’s Ipomedon, ein Französ. Abenteuerroman des 12. Jh., hrsg. v. E. Kölbing (Bresl. ’89). Nicht nach Rutland heisse der Anglonorm. Dichter, da Beinamen nie [?] von Landschaften kämen, sondern vielleicht nach Rhuddlan; sein Dialekt deute auf Nordengland. Ath. 25I90, 115 meint, da ein Ms. „Clivelande“ liest, es sei Rudland in Cleveland. Den Text bessert E. Stengel, Z. Franz. Spr. XIII, Ref. 9. Koschwitz bezweifelt die Engl. Herkunft. [Ueber die Engl. Uebersetzung s. DZG IV 171]. – 0J. Mettlich, Bem. zum Anglonormann. Lied vom wackern Ritter Horn; Münster Gymn.-Progr. ’91. – 0O.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_234.jpg&oldid=- (Version vom 10.3.2023)