Seite:De DZfG 1892 08 153.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

beziehen, wogegen die Urkunden, die Heinrich allein thätig zeigen, viel zahlreicher sind. Er führt von diesen letzteren für die Zeit vom 1. Januar 1289 bis 23. October 1291, nach Wurth-Paquet, 19 Urkunden an[1]. Aber von diesen 19 Urkunden sind nur vier (Nr. 12, 18, 34 und 59) in Heinrich’s Namen ausgestellt, und, was besonders ins Gewicht fällt, Heinrich besiegelt nur die erste dieser Urkunden, eine unbedeutende Quittung, allein, wogegen die drei anderen neben seinem Siegel noch dasjenige seiner Mutter, mit dem des Grafen Ludwig von Chiny (Nr. 18), oder des Herrn Gottfried von Esch (Nr. 34) oder alle drei zusammen tragen. Beide Herren aber haben gemeinsam mit Beatrix die Vormundschaft geführt.

Auch das von Heinrich VII. in den Anfängen seiner Regierung geführte Siegel weist auf ein sehr jugendliches Alter des Inhabers hin. Er erscheint nämlich unter den Zügen eines 15- bis 16jährigen Knaben, den Falken auf der Faust, also mit demselben Typus, den Johann, Heinrich’s VII. Sohn, nachweislich im gleichen Alter geführt hat. Er behält dieses Siegel bis in das Jahr 1294 bei, also bis zum Alter von 18 Jahren; aber schon im Jahre 1290 verweist er darauf, dass er bald sein Siegel ändern werde. In einer in französischer Sprache geschriebenen Urkunde vom 10. Februar 1290, in welcher er einen Gütertausch mit Marienthal beurkundet, verspricht er, das angehängte Siegel später durch ein anderes zu ersetzen, oder vielmehr

  1. Nr. 12, 16, 17, 18, 19, 21, 22, 25, 30, 34, 39, 54, 59, 69, 97, 101, 102, 107, 108. In Nr. 12, 1289 Jan. 1 (1290, N. St.), nennt sich Heinrich damoisiaus et cuens de Luxembourch. – Nr. 16 ist nicht von Heinrich VII. selbst gegeben; Theoderich, Herr v. Ulmen, erklärt, unterm 25. Januar 1290, dass er seine Burg Ulmen zu Lehen trage ab illustri viro domino comite Luccillinburgensi; Heinrich selbst ist nicht mit Namen genannt. – Nr. 17, d. d. 1290, Febr. 9, ist ganz gleichen Inhaltes; Therricus v. Ulmen und Walter, sein Sohn, bekennen Ulmen als Lehen zu haben ab illustri domicello Henrico, comite Lucelburgensi. – In Nr. 18, dd. 1290, Febr. 10, beurkundet Henricus comes Lucenburgensis einen von ihm mit dem Kloster Marienthal vorgenommenen Gütertausch; neben ihm siegeln seine Mutter Beatrice und Ludwig, Graf von Chiny. – In Nr. 19, dd. 1290, Febr. 11, quittirt Tirricus v. Ulmen über 100 Pfund Turnosen, die er erhalten von Henrico comite Luccelburgensi, filio domine Ermendise, comitisse Luccelburgensis, et Henrico, domicello, eius nepote. – Nr. 30 und 31, dd. 1289, N. St., Febr. 23 und 28, sind Lehenserklärungen Rainals von Neufchastel für Güter, die er von Heinrich zu Lehen trägt; dieser wird hier conte de Lucembourch, resp. Henri, damisel et comte de Lucelbourg genannt. – Auch Nr. 25, dd. 1290 März 11, ist eine Lehenserklärung für Güter, die von damoiseal Henri, comte de Luxembourg et de Laroche rühren. – Aehnlich Nr. 30, 39, 52, 69, 97, 101, 102, 107 und 108.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_153.jpg&oldid=- (Version vom 27.2.2023)