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am 10. Juli in Apolda statt, wo Prof. O. Lorenz über die Kyffhäusersage sprach.

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Der Alterthumsverein zu Worms wurde am 14. Juli 1879 begründet. Ungefähr gleichzeitig entschloss sich ein Bürger der Stadt, Frh. C. W. v. Heyl, die sichtlich ihrem Untergange entgegengehende alte Pauluskirche wieder herzustellen und zu einem Museum für seine Vaterstadt einzurichten. Das „Paulus-Museum“ wurde am 9. Oct. 1881 eingeweiht und der Stadt Worms übertragen, von welcher mit Zustimmung des Stifters die Verwaltung, Vermehrung und Ausgestaltung des Museums dem jungen Alth.-V. anvertraut wurde. v. Heyl wurde später Vorstand des Vereins, dessen Mitgliederzahl schnell auf über 500 stieg. Da es bis dahin keine öffentliche, ja überhaupt keine irgend bedeutendere Bibliothek in Worms gab, nahm der Alth.-V. ferner die Begründung einer öffentlichen, wissenschaftlichen Bibliothek in die Hand. Durch Zuschüsse von Seiten der Stadt und durch ao. Zuwendungen wurde er in den Stand gesetzt, verschiedene Privatbibliotheken, so die des verstorbenen Prof. Crecelius anzukaufen, der Landtagsabgeordnete N. Reinhardt stiftete ein Capital zu Anschaffungen von Büchern, und Frh. v. Heyl 1883 die „Lutherbibl. im Paulus-Museum“, die als selbständige Sammlung weitergeführt wird. Die so entstandene „Bibliothek der Stadt Worms im Paulus-Museum“ zählt nun bereits über 10 000 Bände und ist wie das Paulus-Museum dem Gymn.-lehrer Dr. Weckerling unterstellt. Die letzte Veröffentlichung des Wormser Alth.-V. ist: Die Buchdruckereien zu Worms im 16. Jh. und ihre Erzeugnisse histor.-bibliogr. bearb. v. F. W. E. Roth.

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Die seit dem Dec. 1855 bestehende Gesellschaft für die Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler des Elsass (la Soc. pour la conservation des monum. histor. d’Alsace) zählt 300 Mitglieder mit einer jährl. Beitragspflicht von je 8 Mark; etwa ein Drittel unter ihnen sind Eingewanderte. Die Publicationen der Ges., das frühere Bulletin, die jetzigen „Mittheilungen“, füllen 19 Bände, von denen die letzten die seit 1870 verloren gegangenen Strassb. Chroniken des 16. und 17. Jh. und Specklin’s Collectaneen gebracht haben. Ausserdem erscheint separat eine Reproduction des Hortus deliciarum der Herrad von Landsperg mit Text von A. Straub. Die Ges. erhält von den Bezirksverwaltungen des Unter- und Ober-Elsass eine jährl. Subvention von 1000 M., daneben gelegentlich zum Ankauf alter Kunstgegenstände eine in der Höhe schwankende Zuwendung von Seiten der Staatsregierung. Ihr Museum, im alten Strassb. Akademiegebäude untergebracht, umfasst vorzugsweise Röm. u. ma. Alterthümer, ein Theil der Ausgaben entfällt auf die Erhaltung der zahlr. Burgruinen im Lande. Der Vorstand der Ges. hat sich nach dem Tode seines langjähr. Präsidenten, des Canonicus A. Straub, in eine archl. und eine historische Section getheilt; man erhofft davon einen erneuten wissenschaftl. Aufschwung für die Arbeiten der Ges. überhaupt wie für die monatl. Vorstandssitzungen insbesondere.

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Der Historische Verein des Cantons Bern gibt die Berner Chronik des Valerius Anshelm heraus (s. Bibliogr. ’89, 632): zur Zeit ist hievon der 4. Bd. in Vorbereitung. Man plant eine Fortsetzung des Bernischen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.3.2023)