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eigenen Beschwerden würden sich noch mehr gegen manche Territorialzeitschriften und kleinere selbständige Publicationen richten. Die Ursachen der Erscheinung sind nach unsern eigenen und fremden Beobachtungen auf einem sehr entfernten Gebiete zu suchen, in den Einflüssen des Beamtenthums und besonders des Militarismus. Die Rangliste kennt keine Vornamen. Der literarisch thätige Beamte und Reserveoffizier folgt diesem Beispiel. Ueber den Unfug an sich ist ja gerade für Historiker kein Wort zu verlieren. Man bereitet so der Nachwelt künstlich die Schwierigkeiten, mit denen wir für die Vergangenheit zu kämpfen haben.

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Nachschlagewerke. Bei dieser Gelegenheit sei noch darauf hingewiesen, dass viel benutzte Nachschlagebücher, die über Personalien Auskunft geben sollen, und Tausende von Namen in sich vereinigen, nach dem schlechten Vorbilde von Staatshandbüchern die Vornamen auslassen, so u. a. Mushacke’s Schulkalender, in dem z. B. mehr als 300 Müller vornamenlos im Register stehen und in dem auch die Unterrichtsfächer (ausser bei den Speciallehrern für Religion, Mathem., Naturw. und neuere Sprachen) nicht angemerkt sind, während doch Raum vorhanden ist, die für jeden ernsthaften Benutzer höchst überflüssigen Angaben aber Orden und Reserve-Lieutenant-Stellung aufzunehmen. – In diesen letzterwähnten Dingen bezeichnet das neue „Taschenbuch der höheren Schulen Deutschlands,“ hrsg. von Prorector Dr. Juling einen sehr anerkennenswerthen Fortschritt (Jg. 1890/91. Leipzig, Kummer. 136 p. 1 M. 50). – Auch der Oesterr. Professoren- u. Lehrer-Kalender von Dassenbacher u. Kyovský ist in dieser Beziehung dem Deutschen Handbuch weit voraus.

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Von anderen meist periodisch (jährlich) erscheinenden biograph.-bibliograph. Handbüchern für die Gegenwart steht durch praktische Brauchbarkeit wohl in erster Linie Jos. Kürschner’s mit jedem Jahrgang mehr vervollkommneter Deutscher Literaturkalender (14. Jg. Stuttg., Kürschner. 1043 Sp. 6 M.). – Ergänzungen bietet für die Autoren der strengeren kirchlichen Richtung H. Keiter’s Kathol. Literaturkalender, der übrigens gleichfalls nur die Deutsche Literatur berücksichtigt (2. Jg. Regensburg, Selbstverlag. 284 p. 2 M. 70). – Auf die Hochschulen beschränkt sich das kürzlich ausgegebene Bibliograph. Jahrbuch d. Dt. Hochschulen, eine Neubearbeitung des 1888 erschienenen Dt. Hochschulenalmanachs, hrsg. v. R. Kukula (Innsbruck, Wagner. 1071 p. 11 M. 60). Verf. stellt sich (was d. Titel nicht erwarten lässt) die Aufgabe, vollständige bibliograph. Angaben f. sämmtl. Docenten zu bringen. Ergänzungshefte sollen folgen. Die Namen stehen in alphabetischer Folge. Leider fehlen Uebersichten nach Universitäten u. Fächern. Einige Lücken sind uns aufgefallen; so fehlt Fr. Rühl in Königsberg. – Nach Ländern und Anstalten geordnet bietet Namen und Unterrichtsfächer ohne bibliogr. Angaben ein von Kukula u. K. Trübner begonnenes Unternehmen, das sich auf internationalen Boden begeben hat: Minerva, Jahrbuch der Universitäten der Welt (1. Jg. Strassburg, Trübner. 1891. 359 p. 3 M.). Der 2. Jahrgang soll wesentlich erweitert sein. Es sind ausser den Universitäten auch andere Institute, die ihnen nahe stehen, aufgenommen. –

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_188.jpg&oldid=- (Version vom 1.3.2023)