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Kephallonia enthält ein im übrigen unkritisches Werk von Marino und Nicolo Pignatorre[1]. – Nachträge zu seinem bekannten Werke über die Byzantinische Sigillographie gibt G. Schlumberger[2]. – Den Handschuh auf mittelalterlichen Münzen aus Thessalien und Benevent deutet W. Fröhner[3] als ein Zeichen des Lehensverhältnisses nach Germanischer Sitte.

Von dem grossen Sammelwerke von Sathas kann ich, da ich den 1888 erschienenen Band bei der ersten Besprechung noch nicht in den Händen hatte, gleich drei Bände zur Anzeige bringen. Der 7. und der 8. Band enthalten eine grosse Anzahl von Documenten aus dem 15. und 16. Jahrhundert über die Stratioten, d. h. Griechische Söldner adligen Geblütes in fremden Diensten, und eine Anzahl von Gedichten solcher Griechischer Reisläufer. Den Dokumenten selbst ist eine sehr lange Einleitung vorausgeschickt, in welcher Sathas ausführlich von den Stratioten handelt, fast zu ausführlich; denn es befinden sich in derselben auch Dinge, die in sehr geringem Zusammenhange mit dem Stoff stehen. Dass dieselben auf die Cultur des Abendlandes einen grossen Einfluss ausgeübt hätten, das ist wohl eine Ueberschätzung, wie sie Einem manchmal bei dem höchst verdienstvollen Herausgeber begegnet, dessen glühender Patriotismus öfters das Kind mit dem Bade ausschüttet. Der neueste 9. Band setzt diese Urkunden weiter fort, lauter Venetianische von 1548 bis 1570. Als Anhang dazu ist die Schrift eines solchen Stratioten über die Zustände des Türkischen Reiches im Jahre 1538 an den Dauphin Heinrich von Frankreich abgedruckt, welche auch eine Uebersicht über die Geschichte des Byzantinischen Reichs seit 1204 bringt und auf guter Kenntniss zum Theil Byzantinischer Chroniken, besonders des Chalcondylas beruht. Die Vorrede beschäftigt sich fast ausschliesslich mit den Lebensverhältnissen und der Schrift dieses Griechen[4].

Destunis hat eine handschriftliche Griechische Sammlung

    Malaxos, par J. Zygomalas. Itinéraire de Th. Zygomalas. Catal. de la bibl. du monast. de la Trinité et de celles de Georges Cantacuzène. Le copiste André Darmarius à Tubingue en 1584). Paris, 1889. 214 p.

  1. Memorie stor. e crit. dell’ isola di Cefalonia, dei tempi eroici alla caduta della rep. veneta. Corfu, 1887–89. 2 Bde.
  2. Sceaux byzantins inédits (R. des études Grècques II, 245–259). Sceaux et bulles, s. Bibliogr. ’91, 4182 c. (Bull. monum. 6 ser. VI. 5–29.)
  3. Le gant dans la numism. byz. (Annuaire de numism. 1890, März–April.)
  4. Documents inédits relatifs à l’histoire de la Grèce au Moyen-Âge. Μνημεῖα τῆς Ἑλληνικῆς ἱστορίας. T. VII. VIII. IX. Paris, 1888. 1889. 1890.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_322.jpg&oldid=- (Version vom 7.3.2023)