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Landgemeinden ist die Zeichnung der Wappen aus 10 Amtsbezirken duroh Frh. K. v. Neuenstein vollendet; mit der Ausarbeitung knapper histor.-sphragistischer Erläuterungen hat Dr. P. Albert begonnen. Die mit der Leitung dieses Unternehmens beauftragte Subcommission, bestehend aus Baumann, Wagner und v. Weech, hat nach einem Beschlusse der Commission eine Erweiterung der Arbeit in der Richtung in das Auge gefasst, dass das Werk auch die Wappen aller der zahlreichen grösseren und kleineren Gebiete, aus denen das heutige Grossherzogthum im Laufe der Zeit gebildet worden ist, darstellen soll. – Dem Preuss. Major a. D. J. Kindler v. Knobloch, Mitglied des Heroldsamtes in Berlin, ist die Bearbeitung eines Oberbadischen Geschlechterbuches übertragen worden. – Zur Anstellung von Untersuchungen über die Herkunft der Roman. Einwanderung in Baden in den JJ. 1685 ff. wurde dem Dr. A. Rössger, welcher eine ähnliche Arbeit für Württemberg veröffentlicht hat, eine Beihilfe bewilligt.

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Periodische Publicationen. Die Zeitschrift für die G. des Oberrheins wird unter der Redaction von Schulte fortgesetzt; in den Mittheilungen werden auch fernerhin Verzeichnisse über den Inhalt von Archiven u. Registraturen veröffentlicht werden. – Das Neujahrsblatt für 1893 befindet sich im Drucke. Geh. Hofr. B. Erdmannsdörffer theilt darin den Bericht eines Oesterr. Cameralisten über eine Reise durch das Bad. Oberland im J. 1785 mit.

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Im Oct. 1892 hat die Historische Landescommission für Steiermark, welche der dortige Landesausschuss mit Genehmigung des Landtags in’s Leben gerufen hat, ihre Arbeiten zunächst mit der Durchberathung des Statuts und der Geschäftsordnung begonnen. Zur Bestreitung des Geldaufwandes stellt der Landesausschuss in Folge Landtagsbeschlusses vom 5. April jährlich 2000 fl. zur Verfügung. Der Commission gehören der Landeshauptmann und der Referent für Bildungswesen im Landesausschusse kraft ihres Amtes an; sie fungiren als Vorsitzender bezw. dessen Stellvertreter. Die übrigen Mitglieder ernennt der Landesausschuss. Es sind zur Zeit: Prof. H. v. Zwiedineck-Südenhorst – der auf Vorschlag der Commission zu ihrem Secretär ernannt worden ist –, Reg.-Rath Prof. F. Bischoff, Reg.-Rath Dr. Fr. Ilwof, Prälat Al. Karlon, Prof. Fr. v. Kronos, Prof. A. v. Luschin-Ebengreuth, Dir. u. Priv.-Doc. Fr. M. Mayer, Propst L. Schuster u. Reg.-Rath A.-Dir. Dr. J. v. Zahn. Auf das Arbeitsprogramm der Commission hoffen wir bald zurückkommen zu können.

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Provinzialvereine. In der Schrift von J. Lulvès, die wir weiter unten beim Aachener Geschichtsverein zu erwähnen haben, werden einige Fragen erörtert, die für die Provinzialforschung und das Vereinswesen überhaupt von allgemeinerer Bedeutung sind. Wie in Aachen so ist überhaupt vielfach in der Vereinsbildung eine zu grosse Zersplitterung eingetreten, die aus nahe liegenden Gründen den Dilettantismus fördern muss. Es ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben der Fachleute, für eine vernünftige Centralisation besonders der Publicationen zu sorgen, wobei die unmittelbare Berührung

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_351.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)