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von Forschung, besonders auch auf dem Gebiet der Prähistorie verbunden sind. Der Centralverein müsste dafür sorgen, dass man diese kleineren Sammlungen und ihren Inhalt besser kennen lernte und dass sie weniger dilettantisch verwaltet würden. Die Aufstellung und Katalogisirung etc. müsste durch ihn in wissenschaftlichem Geiste einheitlich geregelt werden.

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In dem vor Jahresfrist eröffneten neuen Kunsthistorischen Hofmuseum in Wien hat sich die erste Anordnung, wenigstens der Gemälde, sehr bald als wenig geglückt erwiesen. In einer anonymen Broschüre „Wie man die Wiener Gallerie verdorben hat“ (Wien, Bauer. 18 p. 45 Pf.) wurde die Verwaltung deshalb sehr scharf angegriffen. Jetzt soll eine durchgreifende Aenderung im Gange sein.

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In Basel sind die mittelalterliche Sammlung und die antiquarische Sammlung, welche bisher getrennt waren, unter dem Namen Historisches Museum Basel vereinigt worden; dieses wird in der restaurirten Barfüsserkirche untergebracht. Conservator ist Prof. A. Burckhardt-Finsler.

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Historisch-statistische Grundkarten. Wie s. Z. mitgetheilt, hat der Gesammtverein der Dt. Geschichtsvereine vor Jahresfrist durch seinen Verwaltungsausschuss einen Reichszuschuss und die Unterstützung des Generalstabs zur Herstellung der hist.-stat. Grundkarten erbeten; dieses Gesuch ist jetzt abschlägig beschieden worden. – Dagegen besteht in Baiern entschiedene Aussicht darauf, dass das Topographische Bureau unter Leitung des Oberst K. Neureuther sich der Herstellung der Karten annehmen wird. Der Herstellungspreis für Karten nach den Thudichum’schen Vorschriften (im Massstab von 1 : 100 000 mit Flussläufen, Ortsnamen and Gemarkungsgrenzen) würde sich dabei Dank der Benutzung der Generalstabskarte sehr niedrig stellen, bei einer Auflage von 1000 Exemplaren auf etwa 20 Pf. für das Blatt. Wichtig wäre nun aber, ehe man an die Arbeit ginge, genaue und für alle Theile bindende Bestimmungen über die Art der Ausführung zu treffen, auch möglichst bald die Bearbeitung jener Blätter, welche Gebietstheile mehrerer Staaten umfassen, zu vertheilen. Natürlich würden diese Verabredungen und Anordnungen am besten von einer Centralstelle ausgehen, die mit einer gewissen Autorität ausgerüstet wäre, und es ist deshalb sehr zu bedauern, dass das Reichskanzleramt und der Generalstab sich dem Unternehmen versagt haben.

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Zu einigen Einzelfragen gingen uns, als leider das letzte Heft mit seinen Erörterungen über diese Dinge schon abgeschlossen war, noch Ausführungen eines Fachmannes zu, des Hrn. Dr. W. Fabricius in Darmstadt, der die histor. Karte der Rheinprovinz i. J. 1789 bearbeitet. Wir entnehmen denselben Folgendes: I. Den Massstab betr. Da die Gesellschaft für Rhein. G.-kunde die Herstellung gedruckter histor.-statistischer Grundkarten überhaupt nicht unternommen hat, braucht bei der Wahl des Massstabes für solche Karten auf meine Arbeit keine Rücksicht genommen zu werden. Der für die Publication der Karte für 1789 vorgesehene Massstab von 1 : 160 000 dürfte wohl für die Zwecke der Grundkarten zu klein sein. Da der Massstab 1 : 80 000 bei den Generalstabskarten nur im Rheinland und Westfalen, sowie in Elsass-Lothringen (Französ. Aufnahme) und

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_362.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)