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coll. Dublin; I (Early Engl. text. soc. ’91). Diese Prosa in Westmittelländ. Dialekt verdünnt nüchtern die Poesie der glossirten Vulgata und ist Wilhelm’s von Shoreham (dessen Gedichte in der Londoner Hs. folgen) unwürdig. Vgl. DLZ ’91, 1455. – F. Holthausen, Die Nordengl. Uebersetzung von R. Grosseteste’s Chasteau d’amour (Anglia 14, 393; vgl. DZG III 238), mit Besserungen des Mittelengl. Textes. – H. Logeman druckt (A. Stud. neu. Spr. 87, 431) aus Hs. Gent Univ. 317 Französ. und Nordengl. Verse des 14. Jhs. moral. Inhalts.

0H. Littlehales, [14] Pages in facsimile from a layman’s Prayer book in English about 1400, – – mediaeval versions – – from the Brit. Mus. ms. 27 592 (’90, 4), darunter Pater noster, Te Deum, Magnificat, Credo, Zehn Gebote, Ave Maria. Der ganze Prymer enthält 61 Blatt. Gebetbücher Engl. Sprache um 1400 sind selten. [SatR 28VI90, 804, wo „Fader oure“ zur Probe gedruckt ist, setzt das vorliegende etwas später]. – Derselbe (Antiq. March. ’92, 99): The Prymer or prayer-book of the lay people in the MA. ist, da die Reformation päpstliche Ritualien unterdrückte, nur in 14 Hss., seit 1400, erhalten; einst besass es jeder der lesen konnte. (Latein. Horarien hob man besser auf, der Bilder wegen.) Es enthält u. a. den Kalender (der in Hs. Cambridge St John’s coll. G 24 erwähnt Richard’s II. Krönung), bisweilen auch Noten zu den Gesängen. Gebrauch und Preis erörtert L. aus zahlreichen Urkk. Vgl. Reliq. ’90, 127.

Theater. Zu Pollard’s Miracles [s. DZG V 417] bessern den Text E. Kölbing, Engl. Stud. 16, 278 und Logeman, Moyen-âge ’91, 56. – G. Bapst, Les mystères au MA. (R. archéol., 3 sér., 18, 206; 300) berücksichtigt England nur selten. – 0H. Ungemach: Die Quellen der 5 ersten [alttestamentl.] Chester plays (Münch. Beitr. ’90) oder vielmehr ihrer Vorstufe seien: Vulgata sammt Apokryphen, P. Comestor, ein Franz. Collectivmysterium (das [laut Suchier den Anglonorm. „Adam“ benutzte und] dem „Mistère du Viel Testament“ vorlag), Cursor mundi [diesen weist Suchier ab], vielleicht Josephus und einzelne Kirchenväter, die bereits manchen Zug dieser Dramen bieten, der bisher für eigenthümlich galt. Das 4. Spiel hängt vom Ostangl. Drama „Abraham“ ab. Vgl. Suchier, LBl. Germ. Phil. ’91, 86; Holthausen DLZ ’91, 628 und H. Deimling (A. Stud. neu. Spr. 86, 430), der auch in 0Berl. Diss. ’90 („Textgestalt und Textkritik der Chester plays“, Einleitung zu seiner Ausgabe für Early Engl. text. soc. nach Hs. Harley von 1607) die Frage des Französ. Originals behandelt.

F. Holthausen (A. Stud. neu. Spr. 85, 425–86, 280): Quellen der York plays seien Bibel, Pseudo-Evangelium, Legenda aurea u. patrist. Lehre über den Grund, weshalb Christus in einer Verheiratheten empfangen ward. – 0The Middle English moral play „The pride of life“ ed. J. Mills (für Soc. antiq. Irel. ’92). Diese Allegorie, in 500 südmittelengl. Versen um 1425, lässt den Tod vom Könige des Lebens zum Kampfe fordern. Sie steht, von zwei Händen um 1450, auf der Rechnungsrolle der Trinity Priorei zu Dublin [s. unten „Irland“], wo sie vielleicht aufgeftihrt wurde. So Jl. antiq. Irel. ’92, 190; Ac. 2VII92, 9. – E. Flügel, Aus der Schule Lydgate’s (Anglia 14, 463), druckt aus Hs. Harley 7333: A christemasse

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_427.jpg&oldid=- (Version vom 17.3.2023)