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6. Stiftschartulare und -Rechnungen. Zu 0Fowler’s Selby [s. DZG 7 E7] zieht Ath. 20VIII92, 250 die Gesch. der Gründung Ende 11. Jhs. aus. Dass Heinrich I. hier geboren, und daher Selby vom Eroberer begünstigt sei, ist zu bezweifeln. Vom 12. Jh. sind Baureste vorhanden. Das Gegensiegel eines Abtes ist eine Röm. Gemme „Honorius Aug.“ mit einer Einfassung des MA, auf welcher steht: „Capud nostrum Christus est“. – 0R. E. G. Kirk, Accounts of the obedientiaries of Abingdon abbey; Camden soc. ’92. Die Mittsommer-Abrechnungen der 12 Klosterämter von 1322–1479 sind für Culturgesch. wichtig. Sie gehören Sir H. Verney. – 0G. W. Kitchin, Compotus rolls of the obedientiaries of St. Swithin’s priory, Winchester, ed. from the cathedral archives, with an introd. on the convent. Winch. ’92.– Ueber diese 3 Werke s. u. „Ortsgesch.“

7. Kirche. Philosophie. C. F. R. Palmer, Bishops of the Black friars of England; Antiq. Nov. ’92, 309. Fast nur Namen, Weihe- und Todesdaten der 32 Dominicaner-Bischöfe 1234–1537, ohne Belege. – C. F. S. Warren (Bookworm ’91, 117): The Pupilla oculi, ein Leitfaden für Priester über die Sacramente, von Johann Burgh, dem Kanzler von Cambridge, 1385. [Sie citirt den Bann Engl. Prälaten gegen Verletzer der Magna charta, obwohl diese durch Päpste annullirt war; vgl. Bémont, Chartes (s. o. E83) p. xlix.] – 0D. Nasmith, Makers of modern thought, or 500 years’ struggle (1200–1699) between science, ignorance and superstition. ’92. N. setzt Lebensdaten von R. Bacon, Wiclif, Chaucer u. a. neben Auszüge aus ihren Schriften; ohne eigene Forschung, Erklärung, Verbindung oder auch nur Einreihung in die histor. Entwicklung. So Westminster R. Nov. ’92, 567.

8. Mobiliar. 0Fred. Litchfield, Illustrated hist. of furniture, behandelt Engl. MA. nur ganz kurz. Proben und Bilder, u. a. des Lehnstuhls im Yorker Dom von c. 1400, gibt Antiq. Sept. ’92, 116.


*Sir J. H. Ramsay, Lancaster and York, Engl. history 1399–1485, 2 Bde., Oxf. ’92. xlij 498; xxxiij 560 p. Den Glanzpunkt dieses umfangreichen Werkes bildet die eindringende [DZG IV 193 bereits gerühmte] Erforschung der Finanzen aus den Staatsurkunden; ein sachlich geordnetes Capitel darüber folgt der sonst annalistischen Darstellung jeder Regierung. Da zeigt sich z. B., wie die Lorbeeren von 1415 bei Heinrich’s V. Tode, ebenso wie theilweise seine Jugendschulden, unbezahlt waren. In berechtigtem Gegensätze zu J. R. Green’s Verachtung der „Trompeten-Geschichte“ berücksichtigt Verf. ferner eingehend das Kriegerische; er legt 17 Schlachtpläne bei und kommt über die Zahl der Streiter zu eigenem Ergebniss, das für 1415 Köhler’s „Kriegswesen“ widerspricht. Einzelheiten, besonders Daten, zur Königsbiographie stellt er sorgfältig fest und will so, statt wie Green dem Publicum in glänzendem Essay eine abgeschlossene Gesammtanschauung aufzudrängen, lieber dem künftigen Weiterforscher die Bahn ebnen. Ein solcher darf ihn nicht unbeachtet lassen. Denn R. bringt eine grössere Fülle von Thatsachen als irgend ein bisheriges Compendium, und zwar, soweit ich prüfte, richtig. Er hat sich gehörig in die Engl. Archivalien vertieft, ausserdem dass er die Chroniken, auch die bekannteren Französischen, in einer für Englands Historik noch seltenen Reichhaltigkeit

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_455.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)