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Wavrin. A collection of the chronicles – – of Great Britain by John de Wavrin, transl. by Sir William Hardy [†] and E. L. C. P. Hardy. 1399–1422 (Rolls ser., ’87). Dies ist nur die Engl. Uebertragung zu Band II (1868) des vom Erstgenannten hrsg. Altfranzös. „Jean de Wavrin, seigneur du Forestel, Recueil des cron. de la G. Bretaigne“. Sir William allein edirte vom Original noch Band III, bis 1431, während Bände IV u. V, bis 1447 bezw. 1471 (nach Sir William’s Tode, 1884 bezw. ’91, erschienen) die beiden Hardy als Editoren nennen. Hoffentlich wird bei Vollendung der Ausgabe die Einleitung des I. Bandes (1864) ergänzt; die Quellen (für frühere Zeit wesentlich Brut und Froissart, für W.’s eigene Zeit Berichte von Herolden und Staatsmännern) gibt sie nur ungenügend an. Von den übrigen fünf Bänden haben drei kein Vorwort; Band I der Uebersetzung zieht nur jene Einleitung kurz aus, und Band IV schickt nur eine Notiz voraus über die Hss. S(orbonne 432) und H(aag 593. Letztere gehörte seit Ende des 15. Jhs. den Oraniern, dann Friedrich d. Gr., der sie 1749 im Haag verauctioniren liess). Ursprünglich beabsichtigt war der Druck des ganzen Riesenwerkes, das aus der Pariser Hs. abgeschrieben worden ist. Thatsächlich sind 15 Bücher, die Annalen 689–1399, weder gedruckt noch übersetzt; nur ein kurzes Inhaltsverzeichniss und Englische Auszüge von Proben stehen I, p. l. lxxv. – 0Der folg. Band, 1422–31, transl. by E. L. C. P. Hardy erschien ’92. [Die Uebersetzung rühmen Engländer als „flüssig und naiv“, bezweifeln aber ihre Nothwendigkeit.] Wavrin focht schon unter Bedford bei Verneuil, diente dann unter Fastolf, als dieser und Talbot bei Patay der Johanna d’Arc unterlagen; er beurtheilt letztere vom Burgund. Standpunkt. Im 0V. Bande spricht er als Zeitgenoss: wichtig für den Sturz Gloucester’s und Suffolk’s und die Schlachten der Rosenkriege. Da er für seinen Neffen Walram, den Befehlshaber des Burgund. Donauheeres, schreibt, bringt er auch viel über den Türkenkrieg. Ueber Warwick, zu dem er nach Calais reiste, um Nachrichten von ihm zu erhalten, was bei dessen Schweigsamkeit aber misslang, berichtet er die Seeabenteuer 1451 und die Vorwürfe gegen York wegen dessen Kronprätendenz. Zu 1471 übersetzt er die halbamtl. Yorkist. Acte über Edward’s IV. Herstellung, wonach Prinz Edward von Lancaster in der Schlacht bei Tewkesbury fiel. Nach dem Pariser Monstrelet-Anhange (Wavrin’s früherem Bericht?) fiel der Prinz dagegen durch Mord, wobei der schon damals blutdürstige Richard von Gloucester jedoch nicht genannt wird. So SatR 8VIII91, 172.

Weltliche Urkunden des 15. Jhs. Clifford, Private bill [s. o. E100] II 927 übersetzt Heinrich’s IV. Anordnung einer Enquête, wie Kingston-upon-Hull mit Süsswasser zu versorgen und gegen Seefluth zu schützen sei, sammt Antwort über Abzugsgräben, Deiche, Quellleitungen, von 1402. – Tables for the Assize of bread at Kingston-upon-Hull (Reliq. ’90, 242). In der ersten Rubrik steht der Weizenpreis, in den anderen folgen die Preise der verschiedenen Brotsorten, gemäss dem Gesetze von 1267. Diese Verzeichnisse vom Ende des 15. Jhs. kleben jetzt im Bench book der Stadt Hull. – 0Cunningham, Industry [o. E106] druckt im Anhang ein Minister’s account von 1402 über Gutswirthschaft. – 0Liber

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_461.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)