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lag auch wohl das im Testament unmittelbar vor dem an Rudolf gegebenen Besitz in der Toxandria genannte Scelleburd: vielleicht Schelle südlich v. Antwerpen.

e) In der Hasbania (Gegend zwischen Brüssel und Lüttich): 16. Hildida[1] (in Hasbanio, Testament), wohl Hooleden östlich v. Löwen.

f) Im pagus Condiestrim (Condroz, Gegend südöstlich von Namur): 17. Hier erhielt nach dem Testament Eberhard’s zweiter Sohn Berengar ungenannten Besitz.

g) Im pagus Moila (Gegend um Krefeld zwischen Rhein und Maas): 18. Helissem (in pago Moila, Testament[2]), wohl Hüls nördlich v. Krefeld.

Zu diesem allen kommt nun endlich noch der Besitz, welchen nach Eberhard’s Testament die jüngste Tochter Heilwich erhielt. Derselbe lag, wie wir sahen, an den Orten Hostrenheim, Luisinga, Wendossa und Engeresteim. Diese vier Orte sind bisher noch nicht bestimmt worden; wir werden dieselben aber doch wohl in der Gegend zu suchen haben, wo der Stammesbesitz des Hauses lag. Hier finden wir denn auch im Osterbant und Hennegau nahe bei einander vier Orte, welche vermuthlich mit den obigen identisch sind. Es sind dies:

19. Hostrenheim (bei D’Achéry Hastrenheim), lag sicher im pagus Hostrevant, worauf wenigstens der Name deutlich hinweist. Nun schenkte, wie wir noch sehen werden, Otto I. im Jahre 973 dem an der Ostgrenze des Osterbant gelegenen Kloster Crespin (nördlich v. Valenciennes) Besitz an vier im Osterbant und Hennegau gelegenen Orten, darunter solchen in Estron. Dieser Ort Estron ist vermuthlich identisch mit Hostrenheim[3], und wir finden beide jedenfalls wieder im heutigen Etrun (südwestlich v. Valenciennes, nördlich v. Cambray), welches also in seinem Namen

  1. Hildina bei Miraeus, Hildiola bei D’Achéry
  2. Helisheim bei D’Achéry. Im Atlas von Spruner-Menke ist Helissem a. d. Roer, nw. von Wassenberg, verzeichnet. Auch diese Gegend dürfte zum pagus Moila gehört haben, doch ist dem Verfasser nicht bekannt, worauf sich Spruner’s Angabe gründet.
  3. Die Endsilbe „heim“ fiel häufig fort, so auch, wie wir schon sahen, bei Helisheim (Nr. 18), welches wir im heutigen Hüls wiederfanden. Vgl. unten bei Engeresteim.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_043.jpg&oldid=- (Version vom 18.3.2023)