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I. Im Gau Hamaland: 1. in Deventer, 2. in Burgila, wohl Barkulo, östlich v. Zütphen, 3. in Ruocuon, wohl Rekken östlich v. Barkulo, 4. in Bursion, vielleicht Borssel zwischen Deventer und Zütphen, 5. in Sidra (wo?), 6. in Borglo, wohl Burlo südwestlich v. Stadtlohn, 7. in Rethon, wohl Rhede östlich v. Bocholt.

II. Im Gau Salalant: 8. in Tongern nördl. v. Lüttich, 9. in Wie, wohl Wezet = Visé östl. v. Tongern, 10. in Hunderi (wo?).

III. In der Veluwe: 11. in Yrmilon, Ermelo westlich von Deventer.

Nach den drei angeführten Urkunden hatte also Otto I. eine Vatersschwester (amita) Namens Uota oder Oda. Wenn dieselbe in der Urkunde von 960 seine nepta genannt wird, so kann das nur ein fehlerhafter Ausdruck für amita sein, welche letztere Bezeichnung sich auch wirklich in einem anderen Codex findet[1].

Diese Tante Otto’s I. muss am 30. December 952 nach dem Wortlaut der betreffenden Urkunde („mulier deo nobisque devota“) noch gelebt haben, dürfte aber vor dem 2. Juli 956, wo Otto die Schenkung erneuerte und erweiterte, und sicher vor dem 28. August 960, wo sie den genannten Besitz bereits „hereditando“ an Otto hinterlassen hatte, gestorben sein.

Nach dem übereinstimmenden Namen, nach dem in Lothringen gelegenen Besitz und nach den Zeitverhältnissen dürfte kaum noch ein Zweifel möglich sein, dass die um 955 verstorbene Tante Otto’s I., also Otto’s des Erlauchten Tochter, Namens Oda, mit jener Oda, Tochter eines Grafen Otto, identisch ist, welche 897 Zuentebold und 900 den Grafen Gerard geheiratet hatte. Oda muss um 880 geboren sein, starb also um 955 im Alter von etwa 75 Jahren. Da sie ihre Besitzungen ihrem Neffen Otto hinterliess, dürfte sie aus ihren beiden Ehen kinderlos geblieben sein, was auch sonst ziemlich sicher ist.

Die im Gau Hamalant auf der Grenze von Sachsen, Friesland und Niederlothringen gelegenen Besitzungen waren vielleicht Erbgut der Oda, vielleicht auch Leibgedinge von ihrem ersten Gemahle Zuentebold. Die zweimalige Ehe von Otto’s des Erlauchten Tochter Oda mit einem Lothringischen Grossen tritt nunmehr in eine ganz neue und bedeutsame Beleuchtung.

  1. Vgl. M. G. a. a. O., Anm.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_049.jpg&oldid=- (Version vom 18.3.2023)