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Eine Beihilfe leistete nur noch Kloster Zwiefalten i. J. 1628 mit 1310 fl. 50 kr. Vom Papste, Spanien und den anderen oben S. 102 aufgezählten, sowie von den Baierischen Kreisständen wurde nichts mehr geleistet.

Baierns Quote in den Jahren 1628–1631 betrug 1 054 942 fl. Es leistete vom 1. Januar 1628 bis 1. Mai 1631 in Geld und Kriegsbedarf 1 273 102 fl. 44 kr. 2 hl.

Die Bewilligungen der katholischen Stände betrugen 4 890 784 fl. 26 kr., die Leistungen 1 142 300 fl., die Reste 3 749 795 fl. 16 kr.

Für die Zeit von 1619–1631 Mai betrugen also die Leistungen aller Katholiken nebst den protestantischen Ständen des Baierischen Kreises, Ortenburg und Regensburg, 9 459 020 fl. 41 kr. 4 hl. beziehungsweise [vgl. oben S. 103] 10 707 747 fl. 15 kr. 4 hl., die Leistungen Baierns dagegen 22 615 257 fl. 11 kr. 4 hl., und der Ueberschuss derselben über seine Quote belief sich auf 16 461 395 fl. 11 kr. 4 hl.

In diesen Zahlen bietet sich ein neuer Beweis, dass die Wirksamkeit der Liga vor allem von Maximilian ausging und dass er die Kräfte seines Landes auf’s äusserste für den Katholicismus und die Reichsverfassung anstrengte, die anderen katholischen Stände und der Papst selbst dagegen an Eifer weit hinter ihm zurückstanden. Die Restanten der Ersteren, welche 13 999 224 fl. 20 kr. 1 hl. betrugen, würden, wenn sie bezahlt worden wären, wohl hingereicht haben, um dem Kampfe Tilly’s gegen Gustav Adolf i. J. 1630 und im Anfange von 1631 eine andere Gestalt zu geben. Aber die geistlichen Herren wollten nicht glauben, was Maximilian ihnen seit der Aufrichtung der Liga so oft gepredigt hatte, dass es besser sei, Hab und Gut für die Abwehr der Feinde einzusetzen, als es denselben zur Beute fallen zu lassen. Die Schweden hoben die der Ligakasse vorenthaltenen Restanten mit wucherischem Zinseszins ein.

F. Stieve.     


Die Krönung Rudolf’s, des Gegenkönigs Heinrich’s IV. Während die meisten Forscher, z. B. Stenzel, Maurenbrecher und Waitz[1] ohne weiteres annehmen, dass Rudolf, der Gegenkönig Heinrich’s IV., am 26. März 1077 zu Mainz geweiht und gekrönt sei, berichtete schon Floto[2] bei Besprechung jenes Mainzer Tages nur von der Weihe, nicht von der Krönung Rudolf’s. Auf die Frage,

  1. Stenzel S. 422, Waitz Verf.-G. VI S. 161, Maurenbrecher, Königswahlen S. 119.
  2. Heinrich IV. Bd. II S. 157. So auch Hefele, Conciliengesch. V S. 105.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_106.jpg&oldid=- (Version vom 11.4.2023)