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viel Unheil und Böses verhüthet. Was ihm zum mehresten schmerze und so er aus Zutrauen in meine Verschwiegenheit hiemit in meinen Busen werffe, sey, dass die Noth, und weil er so ungerne zu dem jezigen pas schreiten wollen, ihn gezwungen, aus der Post-Casse von einer Summe, so zu geheimen Ausgaben bestimmt sey, bis über die 20/m. Ducaten zu entlehnen; Wenn er nur diese erst gebührend zu ersetzen wisse, so wolle er Gott dancken, auch weil dem Sprüch-Worte nach, der Verräther selten schlieffe, in seinem Gewissen wieder ruhig seyn – – – das bekannte gnädigste grossmüthigste Herz S. K. Mt. von Pohlen, wovon er schon so grosse wohlthätige – – – Proben vor sich und seine Familie erhalten, – – – sey gleichwohl dasjenige, worauf er – – – die vorzüglichste allerunterthänigste Hoffnung hegen zu müssen sich nicht ausreden könne – – –. Von dem Römisch Kayserlichen Hofe habe er allerdings auch viel Gnade genossen, und flattire er sich, es werde dieser, wenn ich im engsten Vertrauen mit dem Baron von Pretlack, darüber sprechen und derselbe seine leyder allzuelende situation des Römischen Kaysers Mt. in seiner mit sothanem Souverain habenden geheimen französischen particulier-Correspondenz darlegen wolte, ihm mit Beyhülffe unter die Arme zu greiffen geruhen; wie weitt er sich von des Königs von Engelland Mt. Munificenz zu erfreuen haben dürfte, liesse er dahin gestellet seyn, und werde dabey vieles auf die Vorstellungen ankommen.

Darauf redete v. Funcke mit beiden und beide wollten das Ihre thun.

Pretlack hatte mich ersucht, den Gross-Canzler dazu zu bewegen, dass er lieber rein heraus die erbittende Hülffe nahmhaft machen solle; Allein dazu habe ich diesen nicht bringen können, und nur so viel zur Antwort erhalten; viel, wenig, auch gar nichts wolle und müsse er bei einerley dem ohnbeschadet fortwährender ehrlich- und rechtschaffener Gesinnung mit gleich grossem Dancke annehmen, denn er habe auf keine Weise nichts zu fordern, und solle ihn der Himmel bewahren, etwas vorzuschreiben etc.


2. v. Funcke an Brühl. 1754 April 25. Moskau.
     Conc.

     ad No. 19. Pstum secretum.

Ehe E. E. ich über das hie angeschlossene Schreiben und Copeyen [Nr. 3 u. 4] etwas zu sagen, die Ehre habe, glaube ich bei Gelegenheit derselben zuvor einige generalere Umstände in Unterthänigkeit anführen zu müssen, weil sie zur Erläuterung des übrigen Zusammenhanges davon nicht undienlich seyn dürfften.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_114.jpg&oldid=- (Version vom 13.4.2023)