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aber durchweg mit ma. Profilen, so dass hier eine frühgeschichtliche Grenzbefestigung bislang nicht erwiesen werden konnte. – Wesentlich historische oder culturhistorische Themata behandelten noch Baurath Professor Köhler (Ueberblick über die Baugeschichte Hannovers), Stadtbauinspector Rowald (Ueber das Opfer beim Baubeginn) und Oberlehrer Dr. Mejer (Der Roggen als Urkorn der Indogermanen).

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Deutsche Gesellschaften etc. für Provinzial- und Ortsgeschichte. Westpreussischer Geschichtsverein. Nach der Errichtung der Provinz Westpreussen (1878) vereinigte sich eine Anzahl von Freunden der Geschichtswissenschaft in der Stadt Danzig, um der heimathlichen Geschichtsforschung hier eine Stätte zu bereiten. In der constituirenden Versammlung am 1. September 1879 wurden die Ziele des Vereins dahin näher bestimmt, dass er die Erforschung von Urkunden, Chroniken und geschichtlichen Denkmälern jeder Art vermitteln und unterstützen, eine Zeitschrift zur Aufnahme von Abhandlungen und Darstellungen aus der Landesgeschichte herausgeben und öffentliche Vorträge veranstalten sollte. Zugleich wurde eine freundschaftliche Auseinandersetzung über die Arbeitsgebiete und die speciellen Aufgaben mit dem Vereine für die Geschichte von Ost- und Westpreussen zu Königsberg, sowie mit dem Marienwerderer Geschichtsverein angebahnt. Der Verein übernahm die Herausgabe einer Westpreussischen Abtheilung eines neuen Preussischen Urkundenbuchs, das die Staatsurkunden, die Urkunden der Bisthümer, die Comthureibücher und die Urkunden der grösseren Städte umfassen sollte; dann die Bearbeitung der Westpreussischen Scribenten und eine Westpreussische Fortsetzung von Töppen’s Ständeacten von 1466 an. Von dem ersten sehr umfangreichen Unternehmen sind bis jetzt das Pommerellische Urkundenbuch in 2 Theilen von M. Perlbach und das Urkundenbuch des Bisthums Culm in 2 Theilen von C. Wölky erschienen, die Bearbeitung Westpreussischer Chronisten ist noch nicht bis zu einer Edition vorgeschritten, von den Westpreussischen Ständeacten ist ein Heft (1466–1471) von Fr. Thunert publicirt worden. Die Zeitschrift des Vereins umfasst jetzt 31, zum Theil recht starke Hefte. Die Zahl der Mitglieder beträgt zur Zeit 382, die jährlich verwendbaren Mittel des Vereins belaufen sich einschliesslich eines Zuschusses aus Provinzialmitteln auf 2–3000 M.     Ds.

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Die Historische Gesellschaft für die Provinz Posen ist seit der Generalversammlung im Mai 1890 (vgl. unseren Bericht in Bd. V, Nachrr. Nr. 10) bis auf c. 1100 Mitglieder angewachsen. Ihre Zeitschrift ist bis Jahrgang VIII Heft 1 gelangt. Von grösseren Publicationen ist im J. 1892 Bd. I des Stadtbuchs von Posen erschienen (s. Bibliogr. ’93, 524). Der Herausgeber A. Warschauer hat ihn mit einer umfangreichen verfassungsgeschichtlichen Einleitung versehen. Unter der Presse befindet sich: Knoop, Sagenbuch der Provinz Posen, und „Das Jahr 1793; Urkunden und Actenstücke zur Organisation Südpreussens“.

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Der kgl. Sächsische Alterthumsverein ist in den letzten Jahren auf etwa 350 Mitglieder angewachsen. Seine Einnahmen übersteigen 15 000 M. Im J. 1892 wurde es durch die Erhöhung des Staatszuschusses

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_171.jpg&oldid=- (Version vom 18.4.2023)