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„Diesem erfahrenen Feldherrn muss es überlassen bleiben, ob er, ohne seinen so wichtigen Hauptzweck zu vernachlässigen, irgend eine Diversion zu Gunsten der Hauptarmee, auf dem linken Rheinufer zu unternehmen für möglich hält.

„Es ist wohl ausser Zweifel, dass General Bülow den so glücklich angefangenen Angriff auf Holland fortsetzen wird, wobei er aus allen Kräften unterstützt werden muss.

Winzingerode und die Sachsen sollten ihm ungesäumt nachgesandt werden.

„Von den Bewegungen des Kronprinzen von Schweden sollte die Vernichtung des Davoust’schen Corps, sowie die Bezwingung der Dänen erwartet werden.

„Das Armeecorps des Generals Kleist dürfte baldigst zur Armee des Generals Blücher nachrücken, da ihm desfalls bereits die nöthigen Weisungen ertheilt sind.

„Zur Belagerung der Elbfestungen ist die Armee des Generals Bennigsen und des Generals Tauentzien vollkommen hinreichend. Es sollten diese Belagerungen schlechterdings unter eine Oberleitung gesetzt werden.

„Ueber die Bewegungen der Armee von Italien kann man nur im Allgemeinen sagen, dass sie nach Erhalt ihrer Verstärkungen, die Verdrängung des Feindes von der Vertheidigungslinie der Etsch und des Mincio, insofern die Vorrückung in die Ebenen Italiens nach dem Masse zum Zweck nehmen wird, als die nach den zurückzulassenden Blokadecorps für die Operationen annoch erübrigende Truppenzahl im Verhältniss mit jener des Feindes hierzu die Möglichkeit gewähren wird.“

So der Grundplan, welcher vom Kaiser angenommen und alsbald auch in Vollzug gesetzt worden ist. Was lehrt sein Inhalt in Bezug auf das „Uebereinkommen“ vom 4. December, auf welches der Kaiser Franz sich bezog, als er den Entwurf dieses Planes verlangte? Dass der Kaiser von Oesterreich an seiner Absicht einer Besetzung der Schweiz, nicht eines blossen Durchzugs durch Basel, ebenso festhielt, wie der Kaiser Alexander an seinem Widerspruch gegen dieselbe. Was kann nun aber vereinbart worden sein, wenn von den streitenden Theilen jeder auf seinem Willen bestehen blieb?

Nichts anderes als eine Vertagung des Austrags, wobei erstens über die Neutralität der Schweiz jede öffentliche Kundgebung

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_242.jpg&oldid=- (Version vom 3.5.2023)