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und gibt zwanglose „Mittheilungen“, bis jetzt Heft 1–4, heraus; Vorsitzende sind Präsident a. D. Schad von Mittelbiberach und Prof. Veesenmeyer. – Der Histor. Verein für das Württemb. Franken, 1847 gegründet, hat seinen Sitz in Hall, zählt ca. 410 Mitglieder, unterhält eine histor. und naturgesch. Sammlung und gibt alle 3 Jahre eine Sonderpublication heraus. Vorsitzender ist Prof. Gaupp in Hall. – Der Sülchgauer Alterthumsverein, gegründet 1852, hat seinen Sitz in Rottenburg, wo er auch eine Sammlung unterhält; die Mitgliederzahl beträgt 126; Vorsitzender ist Domcapitular Dr. R. v. Riess. Als „Mittheilungsblatt“ benutzt er die „Reutlinger Geschichts-Blätter“. Seit 1892 bezieht der Verein einen Staatsbeitrag; das Vermögen beläuft sich auf 740 M.

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Zu den älteren Württemb. Vereinen gehört noch der „Alterthumsverein zu Rottweil“, der 1831 gegründet, 1869 reconstruirt ist und jetzt 193 Mitglieder zählt. Vorsitzender ist Rektor Dr. Eble. Der Mitgliederbeitrag beträgt jährlich 2 M., jährl. Zuschüsse der Stadt Rottweil 400 M. und des Staates 200 M. Die Publicationen erscheinen zwanglos, bis jetzt 13 aus den Jahren 1832–93. Der Verein besitzt eine werthvolle Sammlung von hauptsächlich Römischen Alterthümern, die in einem geräumigen Local der Stadt untergebracht ist. – Neuerdings sind dann noch eine Anzahl kleinerer Vereine emporgeschossen: in Reutlingen 1889 der Verein für Kunst und Alterthum, der 156 Mitglieder zählt, die „Reutlinger G.-Blätter“ unter Redaction des Vorsitzenden, Prof. Weisenmayer, herausgibt, im alten „Spendhaus“ eine Sammlung von Röm. und German. Alterthümern und von Gegenständen, die das Leben der[WS 1] reichsstädtischen Zeit veranschaulichen, aufgestellt hat, im Winter monatl. Versammlungen mit Vorträgen und Ausstellungen von Bildwerken, im Sommer Ausgrabungen veranstaltet; in Heilbronn 1876 der „Historische Verein für Heilbronn“, der von Zeit zu Zeit „Berichte“ herausgibt und in Heilbronn eine Sammlung besitzt (Vorstand Dr. med. Betz); in Backnang 1884 der „Alterthumsverein für das Murrthal und Umgebung“ (Vorstand Oberamtsbaumeister Hämmerle; Organ die „Blätter des Alterthumsvereins“ etc.). – Eine Anzahl kleinerer Vereine zu Sulz, Tübingen und Ravensburg geben kein Zeichen ihrer Existenz; in Cannstatt ist ganz neuerdings ein Verein ins Leben getreten.

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In Dinkelsbühl hat sich im November 1893 ein historischer Verein gebildet mit dem Zweck, alle auf die G. d. alten Reichsstadt und ihrer Umgebung bezüglichen Gegenstände und Urkunden zu sammeln und dem Publicum zugänglich zu machen.

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Preussisches Historisches Institut in Rom. Von den Nuntiaturberichten aus Deutschland sind Bd. 3 und 4 der 1. Abtheilung, die die Reformationszeit umfasst, bearb. von Prof. W. Friedensburg, Ende 1893 zur Ausgabe gelangt; sie enthalten die Legation Aleander’s 1538/39. – Von der 3. Abtheilung, dem Pontificat Gregor’s XIII. (die Zwischenzeit ist bekanntlich das Gebiet des Oesterreichischen Instituts), sind zwei Bände der Vollendung nahe. Bd. II (Berichte Morone’s, Castagna’s und Madruzzo’s von Reichstagen etc. 1576–82), bearb. von J. Hansen, soll nächstens dem Druck übergeben werden. Der Arbeit sind u. A. die Papiere Minucci’s, von deren

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: des
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_351.jpg&oldid=- (Version vom 24.4.2023)