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Ausgabe der Actenstücke zur G. des Reichsraths in Christian’s IV. Zeit in 3 Bdn. und die Sammlung Dänischer Verordnungen 1558–1660, die noch fortgesetzt wird. Daran schliessen sich noch an die Vorarbeiten zum Dän. Gesetzbuch Christian’s V. (1670 ff.), von denen der 1. Bd. erschienen ist, und die Actenstücke zur G. der Leibeigenschaft (1612–1793). – Das Mittelalter ist bisher nur vertreten in der Ausgabe von G.-Quellen geistl. Institute und der Handwerksschraen; in Vorbereitung aber befindet sich eine grössere Edition, näml. das Repertorium diplomat. regni Danici mediaevalis, ein Verzeichniss der Dänischen Urkunden bis 1450.

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Eine Société d’histoire littéraire de la France ist nach Mittheilung Französ. Zeitschriften gegründet worden. Die neue Gesellschaft gibt von Anfang 1894 an eine Revue heraus und will, wenn möglich, auch selbstständige Abhandlungen und Werke, die für die Französ. Lit.-G. von Interesse sind, publiciren. Präsident ist Gaston Boissier. Beitrittserklärungen sind an den Secretär F. Brunot (Paris, rue Madame 23) zu richten. Jährlicher Beitrag: 20 fr.

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Bibliotheken, Archive, Museen. Vorläufig nur sei hingewiesen auf den von Geh.-R. O. Hartwig gemachten Vorschlag, eine Gesellschaft zur photographischen Vervielfältigung von berühmten und kostbaren Handschriften zu bilden. Der Director der Univ.-Bibl. in Leiden W. N. du Rieu würde an die Spitze treten, ein Ausschuss, bestehend aus den Directoren der bedeutendsten Bibliotheken, ihm zur Seite stehen und die Auswahl bestimmen. Der Plan setzt wenigstens 100 Mitglieder mit je 100 M. Jahresbeitrag voraus. Er wurde im Zusammenhang mit anderen Vorschlägen betr. die Versendung von Handschriften auf Veranlassung Geh.-R. Hartwig’s dem bibliothek. Weltcongress zu Chicago vorgelegt. Vgl. CBlBiblw 10, 411–17.

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Eine brauchbare Orientirung über die uns interessirenden wissenschaftl. Anstalten in Nürnberg bietet die Nürnberg behandelnde Festschrift (s. Bibliogr. Nr. 3165), und zwar über das German. Museum p. 441–8 von H. Bösch, über die Stadtbibl. u. d. Stadtarchiv p. 458–62 von E. Mummenhoff, über das Kreisarchiv p. 462–4 von J. Petz. – In der Stadtbibliothek ist ein bisher nicht beachteter stattlicher Quartband als eine von Hans Sachs herrührende Handschrift erkannt worden. Der Charakter der Schrift bestätigt die Angabe der Vorrede, wo es heisst, dass Partl [nicht, wie bisher gelesen Paul] Weber, Schlossergeselle, die in dem Buch enthaltenen Meistergesänge gesammelt und von Hans Sachs mit eigener Hand hat „geschreyben lassen“. Nach der Vorrede sind die meisten Gesänge auch von Hans Sachs selbst verfasst; doch bedarf die Frage, von wem die einzelnen Gedichte herrühren, noch näherer Untersuchung, um die Prof. E. Götze in Dresden ersucht ist. Eine ausführliche Beschreibung des Fundes wird Stadtarchivar Mummenhoff im KorrBlGV geben. – Für das Germanische Museum ist die lange angestrebte Verständigung zwischen dem Ausschuss, dem Reich, Baiern und der Stadt Nürnberg glücklich zu stande gekommen. Wir werden darauf noch eingehen, sobald die nächste Ausschusssitzung stattgefunden hat und der Director ernannt ist.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_355.jpg&oldid=- (Version vom 25.4.2023)