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er, qui iam dudum decreverat, vitam suam in quiete transigere et qui magis optabat in divina peregrinatione suum tempus finire. Und nochmals heisst es von ihm, er würde es vorgezogen haben, in divina peregrinatione vitam finire, quam tanti ordinis fascibus gravissimis colla submittere[1]. Wie man sieht, hätte der archangelus monachorum – so nennt ihn Damiani – denselben gar nicht mönchischen Wunsch gehegt. Doch Scherz bei Seite! Bisher hat man das Wort Peregrinatio, wenigstens mit Bezug auf die Chronik von Monte Cassino, stets als klösterliches Leben erklärt[2], so namentlich auch Du Cange. Es wird Martens’ Sache sein, die Verkehrtheit der Deutung nachzuweisen; jedenfalls aber hat er zu zeigen, dass Gregor VII. Peregrinatio in einem anderen Sinne gebraucht habe[3], als nach allgemeiner Ansicht der Chronist von Monte Cassino, der im übrigen doch den gleichen Gedanken ausführt. Wie aber auch immer, – nicht eben viel scheint mir darauf anzukommen, ob Gregor die wohl begründete These alter und neuer Zeit gleichsam noch mit eigenem Siegel beglaubigt. Es bleibt eine Fülle schlagender Argumente, die über sein Mönchthum keinen Zweifel lassen; – sie zu entkräften, hat Martens vergebens Worte zu Worten gefügt.



  1. Petri chron. Casin. III, 66; 67. Mon. Germ. SS. VII, 748; 749.
  2. S. die Begründung des Angelo de Nuce bei Muratori SS. IV, 476 Anm. 2.
  3. Man übersehe in Gregor’s Worten nicht: seculari ingenio als Gegensatz zu: in peregrinatione.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_241.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2023)