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ist das Werk Ernst Steindorff’s (Göttingen, Dieterich. 1894. 8°. 730 p. 11 M.). Sie ist eine Leistung aufopferungsvollen, sorgsamen Fleisses. Der äussere Umfang und die Masse des Inhalts sind ausserordentlich gewachsen; die Vermehrung der Nummernzahl von 3753 auf 6550 und auch die der Seitenzahl von 341 auf 730 gibt davon noch keinen rechten Begriff: denn die einzelnen Nummern vereinigen manchmal eine ganze kleine Literatur unter sich und die vereinfachte Druckeinrichtung drängt auf dem früheren Raum einen grösseren Stoff zusammen. Die Vermehrungen sind hauptsächlich von dreierlei Art: die ältere Literatur besonders für neuere Geschichte ist gleichmässiger aufgeführt; die seit 1883 neu hinzugekommene Literatur ist sehr ausgiebig verwerthet, und das Register ist aus einem blossen Namensregister zu einem Titelregister geworden.

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Dass nun die Literatur für alle Gebiete ganz gleich genügend herangezogen sei, wird Niemand beanspruchen und der Bearbeiter selbst nicht annehmen. Es wird daran immer zu bessern bleiben, und vielleicht wäre bei der nächsten Auflage ein Zusammenwirken verschiedener Kräfte für die Revision der einzelnen Abschnitte gerathen. Einen mir einigermassen naheliegenden Abschnitt, den der Territorialzeitschriften (III, 4 p. 82–87) habe ich flüchtig nachgeprüft; und nur, um an einem Beispiele zu zeigen, wie sich bei solchem Verfahren auch ohne Specialkenntnisse und bibliographische Recherchen noch allerhand zur Verbesserung ergibt, was der Bearbeiter leicht übersieht, lasse ich die dabei gemachten Bemerkungen folgen. Dass von den Territorialzeitschriften nur eine Auswahl geboten werden soll, ist als berechtigter Standpunkt des Bearbeiters zu acceptiren, aber die Auswahl ist keine gleichmässige. Unter den Oesterr. Provinzialzeitschriften ist die Steiermark mit zwei Nummern vertreten, während die Bll. f. Ldkde. v. Niederösterreich und die MGesSalzburgLdkde fehlen; unter den Baierischen wären die ZHVSchwaben-Neuburg, die Verhandlungen HVOberpfalz und die MVGNürnberg wohl mit demselben Recht wie die beiden „Archive“ für Ober- und Unterfranken zu erwähnen; für die Rheinlande vermisst man das AFrankfurtG und die ZAachenGV, vielleicht auch das Düsseldorfer Jb, für Mitteldeutschland die MOberhessGV und die MVAnhaltG. Am auffallendsten vielleicht ist, dass die kleinen „Mittheilungen“ des VHamburgG aufgeführt sind, während die bedeutendere „Zeitschrift“ desselben Vereins fehlt. Lübeck sowohl wie Bremen sind gar nicht vertreten, obschon die Lüb. Zeitschrift und das Bremer Jahrbuch gleichen Ranges mit manchen aufgeführten Organen sind. Aus Ostpreussen ist keine Territorialzeitschrift verzeichnet; man könnte einwenden: es existire eben keine, die die ganze Provinz umfasse, denn die Altpreuss. Monatsschrift sei nicht rein historisch; und die kleineren rein histor. Zeitschriften seien zu unbedeutend; aber die Altpreuss. Mtschr. hat etwa dieselbe Berechtigung wie die Revue d’Alsace, die doch für das Elsass aufgenommen ist, und die ZGErmland hätte, mit dem sonst angewandten Massstab gemessen, wohl auch eine Stelle finden können.

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In der Verwerthung der neuesten Literatur scheint mir des Guten manchmal zu viel gethan. Um keinen Fachgenossen zu kränken, exemplificire ich auf eine eigene Arbeit. Ueber die Wahl Sigmund’s sind in den letzten zwei Jahrzehnten verschiedene Specialarbeiten erschienen; das Thema

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_382.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2023)