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kaiserliche Urkunde zu Foggia[1] –, um dann im Jahre 1247 neuerdings über die Alpen nach Baiern zu gehen. In diesem Jahre, Juni bis December, bekriegt[2] der Baierische Herzogssohn Ludwig (der Strenge) den Grafen Konrad von Wasserburg, seinen Verwandten, der dem aus Baiern ausgewiesenen Archidiakon Albert Behaim von Kager Aufnahme gewährt und gegen die Baierischen Excommunicirten einen förmlichen Kreuzzug unternommen hatte[3]. Wie aus den päpstlichen Schreiben des folgenden Jahres[4], die Konrad zu Lyon persönlich erwirkt, zu entnehmen ist, haben auch andere Baierische Herren an der Massregelung des Wasserburgers theilgenommen und Stücke der Beute an sich gerissen, darunter Markgraf Berthold und sein Verwandter Pfalzgraf Rapoto von Ortenburg; der Hohenburger hat sich wohl damals des mütterlichen Erbes bemächtigt, das ihm von seinem Oheim Konrad von Wasserburg vorenthalten worden war[5]. Konrad von Wasserburg irrte seitdem als länderloser Flüchtling an den antistaufischen Höfen umher, 1255 werden wir ihn in Rom wieder finden. Nach Italien zurückgekehrt, betheiligt sich der Markgraf Berthold an dem Verwüstungszuge gegen Parma, Juni 1248[6], und an der Unterwerfung von Vercelli, October desselben Jahres[7]. Auch im letzten Lebensjahre Friedrich’s II. finden wir ihn in der kaiserlichen Umgebung, Februar 1250 zu Foggia[8], im December 1250 weilt er am Sterbebette Friedrich’s II. und bekräftigt durch Unterschrift des Kaisers Testament; nach dem Erzbischofe von Palermo, vor den ersten weltlichen Grossen des Königreiches, dem Grafen Richard von Caserta, des Kaisers Schwiegersohn, vor dem Grossmarschall Petrus Rufus und dessen Neffen Fulco Rufus, vor dem Grosshofjustitiar Grafen Richard von Montenero hat er in der Testamentsurkunde seinen Platz[9].

  1. B.-F. 3586, R. 233.
  2. Ann. Scheftlar., Mon. Germ. SS. XVII, 343, Riezler a. a. O. II, 87 f.
  3. Vgl. B.-F.-W. 11 490 und Riezler II, 79.
  4. B.-F.-W. 7995, R. 237.
  5. S. oben S. 208.
  6. B.-F. 3706, R. 238.
  7. B.-F. 3748, R. 239.
  8. B.-F. 3813, R. 240.
  9. B.-F. 3835, R. 241.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_212.jpg&oldid=- (Version vom 1.6.2023)