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Fibrinmenge, in 4 Stunden von 10 Cubikcentimeter Flüssigkeit aufgelöst —

      »mit Propionsäure ..... 0,0563
      » "  Buttersäure  ..... 0,0835
      » "  Valeriansäure..... 0,0615.

»Die von einer ähnlichen Flüssigkeit, welche Salzsäure enthielt, verdaute Menge betrug 0,3376. Nimmt man daher dies als 100, so stellen die folgenden Zahlen die relativen von den anderen Säuren verdauten Mengen dar: —

      »Propionsäure .... 16,5
      »Buttersäure  .... 24,7
      »Valeriansäure ... 16,1

»6. Ein drittes Experiment derselben Art ergab:
Fibrinmenge, in 4 Stunden von 10 Cubikcentimeter Flüssigkeit verdaut:

      »mit Salzsäure ....... 0,2915
      » "  Propionsäure .... 0,1490
      » "  Buttersäure ..... 0,1044
      » "  Valerianäure .... 0,0520.

»Vergleicht man, wie vorhin, die drei letzten Zahlen mit der ersten »und setzt diese gleich 100, so wird die verdauende Kraft der Propionsäure durch 16,8, die der Buttersäure durch 35,8, und die der Valeriansäure durch 17,8 ausgedrückt.

»Das Mittel aus diesen drei Beobachtungsreihen (Salzsäure als 100 genommen) ergibt für

      »Propionsäure .... 15,8
      »Buttersäure  .... 32,0
      »Valeriansäure ... 21,4

»7. Ein weiteres Experiment wurde noch angestellt, um zu ermitteln, ob die verdauende Wirksamkeit der Buttersäure (welche gewählt wurde, weil sie augenscheinlich die wirksamste war) bei gewöhnlicher Temperatur relativ bedeutender sei, als bei der Temperatur des Körpers. Es stellte sich heraus, dasz während 10 Cubikcentimeter einer Salzsäure in der gewöhnlichen Proportion enthaltenden Flüssigkeit 0,1311 Gramm verdaute, eine ähnliche mit Buttersäure hergestellte Flüssigkeit 0,0455 Gramm Fibrin verdaute.

»Nimmt man daher die mit Salzsäure bei der Temperatur des Körpers verdauten Menge zu 100 an, so erhalten wir für die verdauende Kraft der Salzsäure bei einer Temperatur von 16° bis 18° die Zahl 44,9, während die Zahl für die Buttersäure bei derselben Temperatur 15,6 ist.«

Wir sehen hier, dasz bei der niedrigeren von diesen beiden Temperaturen Salzsäure mit Pepsin innerhalb der nämlichen Zeit etwas weniger als die Hälfte der Fibrinmenge verdaut im Vergleich zu der, welche sie bei der höheren Temperatur verdaut; und die verdauende Kraft der Buttersäure wird unter ähnlichen Bedingungen und Temperaturen in demselben Verhältnis reducirt. Wir haben auch gesehen, dasz Buttersäure, welche viel wirksamer ist als Propion- oder Valeriansäure, mit Pepsin bei der höheren Temperatur weniger als ein Drittel der Fibrinmenge verdaut, welche bei derselben Temperatur von Salzsäure verdaut wird.

Empfohlene Zitierweise:
Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)