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dasz verdünnte Säuren negative Osmose[1] verursachen, und die giftige Wirkung so vieler Säuren auf Drosera hängt vielleicht mit dieser Kraft zusammen; denn wir haben gesehen, dasz die Flüssigkeiten, in welche sie getaucht wurden, oft rosa, und die Drüsen blasz farbig oder weisz wurden. Viele der giftigen Säuren, wie Jodwasserstoff-, Benzoë-, Hippur– und Carbolsäure (ich versäumte aber, alle Fälle aufzuzählen) verursachten die Absonderung einer auszerordentlichen Menge von Schleim, so dasz lange Fäden dieser Substanz von den Blättern herabhiengen, als sie aus der Lösung gehoben wurden. Andere Säuren, solche wie Salzsäure und Äpfelsäure, haben keine solche Neigung; in diesen letzten zwei Fällen war die umgebende Flüssigkeit nicht rosa gefärbt, und die Blätter waren nicht vergiftet. Auf der andern Seite verursacht Propionsäure, welche giftig ist, keine starke Absonderung von Schleim, doch wurde die umgebende Flüssigkeit leicht rosa. Endlich wirkte, wie es mit den salzigen Lösungen der Fall war, nachdem die Blätter in gewisse Säuren getaucht gewesen waren, phosphorsaures Ammoniak bald auf dieselben ein, während sie andererseits nach einem Eintauchen in gewisse andere Säuren nicht so afficirt wurden. Ich werde jedoch auf diesen Gegenstand zurückkommen müssen.

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Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_178.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

  1. Miller's Elements of Chemistry, Part. I. 1867, p. 87.