Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/17

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Als am Ende des Kais Frau von Ellissen’s Wagen über die Brücke fuhr und in die große Allee einbog, die von mächtigen, säulengleichen Ulmen gebildet war, schweiften ihre Augen, bewegt vom Anblick der Fabriksgebäude, die einst ihr Eigentum gewesen und die Erinnerung an eine schon ferne Vergangenheit aufrollten, liebevoll über die grünende Ebene mit ihren Gärten, ihren Häuschen, die sich bis an die, den Horizont abschließenden, nur durch den Einschnitt des Flusses unterbrochenen, von leichtem Nebel bedeckten Anhöhen erstreckten.

Ihre Träumerei pflegte sich ihrer Umgebung anzupassen und je nach der Gegend, durch die sie kam, zu wechseln. In ihrer zarten Empfindsamkeit war sie allen äußeren Eindrücken preisgegeben. Sie behauptete, vom Reflex der Dinge auf beinahe brutale Weise „berührt“ zu werden, so daß sie von plötzlichen Schmerzgefühlen zu unerwarteter Freude übergehen konnte ohne sich dessen erwehren zu können. Und sie versuchte das nicht einmal, als ob sie an einer Erkrankung des Willens litte, die nur dann aufhörte, wenn es galt, einen Kampf zu Gunsten anderer zu führen. Die zarten Blüten zwischen dem jungen Grün, die Freude, die aus den neuverjüngten Wiesen